Zeitbilder 3, Schulbuch

Anwendungsbereich 3: Revolutionen, Widerstand, Reformen 55 19. Jh. Revolution in Wien Im März 1848 kam es zur Revolution. Bürger, Studenten und Arbeiter forderten eine Verfassung. Daraufhin schossen Soldaten auf sie. Nach Kämpfen erließ die Regierung im April 1848 eine Verfassung mit einem Wahlrecht für Reiche. Weitere Aufstände schlug das Militär nieder. Ab 1851 regierte Kaiser Franz Joseph I. wieder absolutistisch. Aufstände der Tschechen, Italiener und Ungarn Das Ziel der Aufstände war die Schaffung von eigenen, unabhängigen (National-)Staaten. Alle diese Revolutionen schlug das kaiserliche Militär nieder und bestrafte die Anführer streng. In Prag, Venedig und Mailand gab es Widerstand gegen die Herrschaft Österreichs. Im ungarischen Teil der Monarchie verlangten Reformer die Einführung der ungarischen Amts- und Unterrichtssprache, die Abschaffung der Vorrechte des Adels und der Kirche, Freiheit für die Bauern sowie Presse-, Versammlungs- und Religionsfreiheit. Zahlreiche Menschen in Ungarn forderten die Loslösung Ungarns von der Monarchie. Sie riefen die Republik aus und erklärten die Habsburger für abgesetzt. Mit russischer Hilfe besiegten kaiserliche Truppen die ungarische Revolutionsarmee. Die Hinrichtung der Revolutionäre belastete die Beziehung zwischen dem Kaiserhaus und Ungarn. Verfassung Die Verfassung von 1848 sah kein Wahlrecht für den größten Teil der Bevölkerung vor. Das führte zu neuen Unruhen. Nun sollte ein von den Wahlberechtigten gewählter Reichstag* eine neue Verfassung ausarbeiten. Die Vorstellungen der einzelnen Nationen zu dieser Verfassung waren sehr unterschiedlich. Ende der Grundherrschaft Der Reichstag beschloss jedoch ein wichtiges Gesetz: die Befreiung der Bauern aus der Abhängigkeit der Grundherren. Sie konnten Eigentümer des Bodens werden, den sie bewirtschafteten. Da die Entschädigungszahlungen an die Grundherren niedrig waren, wurde die Bauernbefreiung innerhalb weniger Jahre durchgeführt. Dieses Gesetz stellte eine bleibende Errungenschaft der Revolution dar. M6 Märzrevolution 1848: Soldaten schießen am 13. März 1848 in der Wiener Herrengasse auf die Demonstrierenden. (Farblithographie von J. Albrecht, 1848, Historisches Museum der Stadt Wien) M5 Hans Kudlich: Rede auf dem Reichstag in Wien im Juli 1848 Q Es ist eine Ironie (= Verspottung), wenn man hört, dass ein souveränes österreichisches Volk sich selbst eine auf demokratischen Grundlagen zu erbauende Verfassung gibt, und dass in allen Provinzen ein Zustand herrscht, der im Wesentlichen von der alten Leibeigenschaft nicht sehr verschieden ist, so ist es im Widerspruche, wenn wir Untertanen neben Staatsbürgern sitzen haben. (nach: habsburger.net, 2023) 1 Analysiere M1. Liste die dargestellten Symbole und ihre Bedeutung auf. Vergleiche die Aussage des Flugblattes mit dem Schulbuchtext. Arbeite die Informationen heraus, die in beiden zu finden sind. Interpretiere den Text. Erkläre, was mit der Zeile „die teure Freiheit, die uns so viel gekostet hat“ gemeint ist. (HMK III) 2 Stelle die Karikatur M2 dem Schulbuchtext gegenüber. Zeige den Widerspruch auf. (HSK II) 3 Beschreibe, wie in M3 die Zustände in der Frankfurter Nationalversammlung dargestellt sind. Nenne anhand des Schulbuchtextes die Probleme, die es im Wiener Reichstag gab, und den Grund für diese. (HSK I) 4 Fasse M4 in eigenen Worten zusammen. Erkläre, woran du erkennst, dass es sich hier um ein Spottlied (= Satire) handelt. (HMK II) 5 Arbeite aus dem Schulbuchtext die Forderungen der unterschiedlichen Nationen in der Habsburgermonarchie heraus. (HMK II) 6 Arbeite aus M5 die Begründung Hans Kudlichs heraus, dass man den Kronländern (= Provinzen) Freiheitsrechte geben sollte. (HMK II) 7 Beschreibe das Bild M6 im Hinblick auf das dargestellte Geschehen. Beurteile die Absichten, die der Künstler mit der Darstellung wahrscheinlich verfolgte. (HMK III) 8 Formuliere in eigenen Worten das große Verdienst des Wiener Reichstages. (HSK III) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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