Anwendungsbereich 9: Wahlen und Wählen in Gegenwart und Zukunft 155 heute Wählen ab 16 Das Wahlrecht in Österreich war bis zum Jahr 2007 an die Volljährigkeit gekoppelt (1918: 21 Jahre; 1973: 19 Jahre; seit 2001: 18 Jahre). 2007 wurde das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt. Damit war Österreich der erste Staat in der EU, in dem 16-Jährige bei allen Wahlen wählen durften. Einige Menschen und Organisationen in Europa wollen das Wahlalter sogar auf 14 Jahre senken. Allerdings gibt es bisher dazu noch keinen Gesetzesantrag. Warum es wichtig ist zu wählen: Es kommt manchmal wirklich auf jede einzelne Stimme an. Wer wählt, gestaltet und bestimmt aktiv mit. Das Recht zu wählen sollte jede und jeder nützen. In vielen Ländern ist das nicht selbstverständlich. Wer nicht wählt, lässt die anderen entscheiden. Aus Protest nicht zu wählen, vermittelt keine Botschaft; wenn schon, dann eher ungültig wählen. Diese Stimmen scheinen auf. Wählen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Davor sollte sich niemand nicht drücken. M5 Wahlbeteiligung (Kostas Koufogiorgos, 2021) M6 Staatsbürgerin und Staatsbürger Q Niemand wird als guter Staatsbürger oder gute Staatsbürgerin geboren, keine Nation wird als Demokratie geboren. Vielmehr sind beide lebenslange Entwicklungsprozesse. Junge Menschen müssen von Geburt an einbezogen werden. (nach: Kofi Annan, 1998) M7 Wählen gehen! (Schwarwel, 2017) M4 Wahlbeteiligung an den Bundespräsidentenwahlen in Österreich von 1951 bis 2022; 2010 endete die Wahlpflicht bei Bundespräsidentenwahlen. (Quelle: Statista, 2022) Wahlbeteiligung an den Bundespräsidentenwahlen in Österreich von 1951 bis 2022 2016 I 2016 II Wh. ** 2016 II* 1992 I 1992 II 1986 I 1986 II 96,8% 96,9% 97,2% 95,6% 96% 95,3% 94,1% 91,6% 89,5% 87,3% 84,4% 80,9% 74,4% 71,6% 53,6% 68,5% 72,7% 74,2% 65,2% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 1951 I 1951 II 1957 1963 1965 1971 1974 1980 1998 2004 2010 2022 1 Arbeite aus M1 heraus, wie sich die Altersverteilung in der wahlberechtigten Bevölkerung entwickelt hat. (PMK II) 2 Analysiere die Grafiken M2 und M4. Stelle einen Trend bei der Wahlbeteiligung fest. (PMK II) 3 Fasse M3 in eigenen Worten zusammen. Erläutere, wo Peter Filzmaier das Problem sieht. (PMK II) 4 Einige begründen ihr Nicht-Wählen damit, dass sie sonntags gerne bis Mittag schlafen. Doch es gibt Alternativen. Finde heraus, welche. (PSK II) 5 Erläutere die Kritik, die in M5 ersichtlich ist. Entwickle alternative Lösungsvorschläge für die Erhöhung der Wahlbeteiligung. (PUK III) 6 Erkläre im Zusammenhang mit M6, wie Eltern ein Kind zur guten Staatsbürgerin oder zum guten Staatsbürger erziehen können. (PSK II) 7 Vergleiche die in M7 dargestellte Situation mit dem Schulbuchtext. Fasse die Aussage in eigenen Worten zusammen. Stelle fest, warum es wichtig ist, wählen zu gehen. Gestaltet in Kleingruppen ein Plakat, das zum Wählengehen auffordert. (PHK III) 8 Finde heraus, wo das Wahllokal für deine Wohnadresse ist. (Tipp: Es steht auf der Wahlverständigung eines wahlberechtigten Haushaltsmitglieds.) (PSK II) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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