Zeitbilder 3, Schulbuch

148 Vorurteile – was ist schon „typisch“? M1 Was mit Tieren machen (Daniel Fuhr, 2011) M4 Türkisch träumen (Pfohlmann, 2011) Vorurteile Vorurteile entstehen, wenn du dir eine Meinung bildest, bevor du jemanden oder etwas kennenlernst. Manchmal wird auch einfach eine fremde Meinung ungeprüft übernommen. Vorurteile über andere Menschen können positiv sein, sind aber meist negativ. Menschen werden oft wegen äußerer Merkmale einer bestimmten Gruppe zugeordnet und ausgegrenzt, zB wegen ihrer Sprache oder ihrer Hautfarbe. Besonders starke Vorurteile entstehen oft gegenüber Mitgliedern von Minderheiten. Ein Stereotyp* schreibt allen Mitgliedern einer Gruppe die gleichen Eigenschaften zu. Feindbilder Als Kinder übernehmen wir Einstellungen von den Eltern und den Menschen aus unserer Umgebung. Auch Erfahrungen, die wir mit einzelnen Personen gemacht haben, übertragen wir oft auf ganze Gruppen. Niemand von uns ist vorurteilsfrei. Vorurteile lassen sich nur schwer rückgängig machen. Vorurteile schaffen Feindbilder. Sie bedrohen den Zusammenhalt und den Frieden der Gesellschaft. Geschlechter-Identität Jahrtausendelang haben Menschen bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten als angeboren und daher typisch für das jeweilige Geschlecht angesehen. Tatsächlich kann man im Alltag Unterschiede im Verhalten von Frauen und Männern beobachten. Doch die Interessen und Verhaltensweisen sind zum großen Teil auf Rollenbilder und Prägungen durch die Gesellschaft zurückzuführen. M3 Zitate über „Vorurteile“ Q Beurteile nie einen Menschen, bevor du nicht mindestens einen Monat lang seine Mokassins getragen hast. (Indianische Weisheit) Reisen ist tödlich für Vorurteile. (Mark Twain, amerikanischer Schriftsteller, 1835–1910) Es ist schwieriger, ein Vorurteil zu zertrümmern als ein Atom. (Albert Einstein, deutscher Physiker) Dirndl Lederhose Mozart Schifahren M2 Österreich-Alphabet (Ausschnitt) M5 Rollenbilder und Vorurteile Q Von Mädchen wird meistens erwartet, dass sie gern mit Puppen oder Plüschtieren spielen, während ein typischer Junge Fußball spielt. Doch tatsächlich gibt es nicht wenige Mädchen, die viel lieber auf Bäume klettern, als sich Zöpfe flechten zu lassen, und viele Jungen interessieren sich nicht so sehr für Autos, sondern malen zB gern. Vor rund hundert Jahren war es zB für die meisten Menschen ganz selbstverständlich, dass die Interessen einer Frau sich ausschließlich auf die Familie und den Ehemann richten mussten. Bei einigen Menschen sind die traditionellen Geschlechterrollen noch immer fest verankert, und dies vermitteln sie auch an ihre Kinder weiter. Viele Eltern wollen aber heutzutage, dass ihr Kind es zB ganz normal findet, dass Papa den Abwasch macht, und es weiß, dass es nicht nur eine Art gibt, eine richtige Frau oder ein richtiger Mann zu sein. (nach: S. Hähnel: Typisch Mann, typisch Frau? 2011) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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