Anwendungsbereich 7: Kriege und Frieden 129 1814 1819 M3 Gebietsansprüche beim Wiener Kongress (Karikatur, zeitgenössische kolorierte Radierung, um 1815) Heilige Allianz und Deutscher Bund Die Herrscher Österreichs, Preußens und Russlands wollten diese Ziele verfolgen und schlossen ein Bündnis, die Heilige Allianz*. In einem losen Deutschen Bund schlossen sich die unter Napoleon entstandenen deutschen Staaten zusammen. In Frankfurt trafen sich Abgesandte der Länder in der Bundesversammlung* unter dem Vorsitz Österreichs, berieten über gemeinsame Angelegenheiten und fassten Beschlüsse. Auch Österreich und Preußen waren Mitglieder des Deutschen Bundes. Ihr Staatsgebiet ging weit über dessen Grenzen hinaus. Der Deutsche Bund blieb ein uneinheitliches und politisch machtloses Gebilde im Interesse der beiden Großmächte Österreich und Preußen. Enttäuschung Manche Menschen hatten gehofft, dass sich die Forderungen der Französischen Revolution nach Freiheit und Gleichheit erfüllen würden. Dass nun wieder Fürsten absolut regierten, enttäuschte viele. In den deutschen Ländern forderten Bürger einen einheitlichen Staat, denn der Deutsche Bund entsprach nicht ihren Vorstellungen. Es kam zu M4 Karlsbader Beschlüsse: Bestimmungen im „Preßgesetz“ vom 20. September 1819 Q § 1. Solange als der gegenwärtige Beschluß in Kraft bleiben wird, dürfen Schriften, die in der Form täglicher Blätter oder heftweise erscheinen, deßgleichen solche, die nicht über 20 Bogen im Druck stark sind, in keinem deutschen Bundesstaate ohne Vorwissen und vorgängige Genehmhaltung der Landesbehörden zum Druck befördert werden. §7. Wenn eine Zeitung oder Zeitschrift durch einen Ausspruch der Bundesversammlung unterdrückt worden ist, so darf der Redacteur derselben binnen fünf Jahren in keinem Bundesstaate bei der Redaction einer ähnlichen Schrift zugelassen werden. (nach: heinrich-heine- denkmal.de, 2023) Protestaktionen, vor allem durch Studenten. Davon fühlten sich die Fürsten bedroht. Sie erließen 1819 in Karlsbad strenge Gesetze gegen Demonstranten und deren Anführer. Karlsbader Beschlüsse Zusammenschlüsse von Studenten waren verboten. Eine strenge Zensur überwachte die Arbeit der Schriftsteller und Journalisten. Polizeispitzel beobachteten alle Zusammenkünfte. Die Fürsten schränkten die Redefreiheit immer stärker ein und erließen Versammlungsverbote. Wer dagegen verstieß, den erwarteten lange Haftstrafen oder gar ein Todesurteil. 1 Finde mithilfe der Karte M1 heraus, welche Staaten bzw. Teile von Staaten dem Deutschen Bund angehörten. Arbeite heraus, welche Teile des Habsburgerreiches nicht zum Deutschen Bund gehörten. (HMK II) 2 Arbeite aus M2 heraus, welche Maßnahmen die Fürsten ergreifen wollen, um eine erneute Gefahr für Europa durch Frankreich zu verhindern. (HMK II) 3 Recherchiere im Internet, wo die Insel St. Helena liegt. Sammle Informationen zu dieser Insel. Beurteile, warum sie als Verbannungsort für Napoleon besser geeignet war als Elba. (PUK III) 4 Begründe mithilfe des Schulbuchtextes (S.126 f.), warum viele Menschen in Frankreich von Napoleons Rückkehr begeistert waren. (HSK II) 5 Formuliere die Aussage von M3 in eigenen Worten. Ordne die Abbildung M3 einem Abschnitt des Schulbuchtextes zu. (HFK II) 6 Erkläre, warum die drei Monarchen, die drei unterschiedlichen christlichen Religionen angehörten, ihr Bündnis „Heilige Allianz“ nannten. (HSK II) 7 Fasse die beiden Bestimmungen der Karlsbader Beschlüsse (M4) in eigenen Worten zusammen. (HMK II) 8 Recherchiere auf der Website von „Reporter ohne Grenzen“, wie die einzelnen Länder weltweit heute mit der Pressefreiheit umgehen. Stelle fest, wie die Situation in Österreich ist. (PSK II) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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