Zeitbilder 3, Schulbuch

128 Der Wiener Kongress M1 Europa 1815 bis 1850 Kristiania (Oslo) Stockholm St. Petersburg Moskau Prag Berlin Warschau Wien Venedig Belgrad Sofia Istanbul Madrid Rom Paris London Neapel Athen Kiew Genua Mailand Ankara Jerusalem Salzburg Ofen Pest Korsika Kreta Zypern Krim Hannover Krakau Sachsen Bayern Piemont Balearen Großbritannien und Irland Spanien Frankreich Schweiz Vereinigte Niederlande Dänemark Norwegen Schweden Österreich R u s s l a n d Sardinien Serbien Osmanisches R e i c h Portugal P r e u ß e n Polen Königreich beider Sizilien Kirchenstaat Schwarzes Meer Atlantischer O z e a n Mittelmeer Montenegro 0 270 540 810 km Stadt Grenze des Deutschen Bundes Staatsgrenze Zähe Verhandlungen Von Herbst 1814 bis Sommer 1815 wollten Kaiser, Könige, Fürsten und Diplomaten Europa nach dem Sturz Napoleons bei einer großen internationalen Konferenz, dem Wiener Kongress, neu ordnen. Der einflussreiche österreichische Staatskanzler Fürst Metternich* leitete die Gespräche mit den Großmächten Großbritannien, Russland, Preußen und später auch Frankreich. Dies war schwierig: Jeder Staat wollte seine Herrschaftsgebiete erhalten oder ausdehnen. Waterloo Mitten in den Verhandlungen, im Frühjahr 1815, verließ Napoleon seinen Verbannungsort Elba und kehrte nach Frankreich zurück. Viele Menschen in Frankreich empfingen ihn mit Begeisterung. Napoleon herrschte noch einmal für etwa 100 Tage und stellte ein neues Heer auf. In der Schlacht bei Waterloo in Belgien wurde dieses Heer aber von britisch-preußischen Truppen geschlagen. Napoleons neuer Verbannungsort war die Insel St. Helena im Atlantik. Dort starb er 1821. Restauration Nach der endgültigen Entmachtung Napoleons endete der Wiener Kongress. Die Großmächte einigten sich auf die Restauration (= Wiederherstellung) der politischen und gesellschaftlichen Zustände vor der Französischen Revolution. Frühere Herrscher bekamen ihre Gebiete, die Adeligen ihre Vorrechte zurück. Viele neue, von Napoleon geschaffene oder vergrößerte Staaten aber bestanden weiter. Die Herrschaft der Fürsten sollte unantastbar sein, jede revolutionäre Bewegung sofort auch mit Gewalt unterdrückt werden. Ein weiteres Ziel war die Schaffung eines europäischen Gleichgewichtes: Kein Staat sollte jemals wieder so mächtig wie Frankreich unter Napoleon werden. M2 Wer bekommt die Macht in Frankreich? Q Nachdem durch die Anstrengungen des großen europäischen Bundes das kolossale Gebäude der Herrschaft Napoleons gestürzt war, erkannten die Führer, dass, um die Wurzel des Übels auszurotten, Frankreich in seine alten Grenzen verwiesen, vor allem aber neuen Erschütterungen und Revolutionen in diesem Lande wirksam vorgebeugt werden musste. Das letzte glaubten die verbündeten Höfe durch die Wiedereinsetzung des Hauses Bourbon am sichersten erreichen zu können. (nach: Der österreichische Beobachter, 19.6.1816) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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