Zeitbilder 3, Schulbuch

126 Napoleon Bonaparte M1 Napoleons Lebenslauf: sein Aufstieg und Fall (kolorierte Radierung, anonym, 1814, Deutschland) Korsika Napoleon war der Sohn eines Juristen aus niederem Adel auf Korsika. Mit zehn Jahren kam er auf eine Militärschule in Frankreich. Durch Beziehungen machte er in der Revolutionsarmee eine Blitzkarriere: Mit 24 Jahren war er General, zwei Jahre später erhielt er den Oberbefehl gegen Österreich in Italien. Dieser Sieg nach einem kurzen Krieg machte ihn in der französischen Bevölkerung beliebt. Konsul und Kaiser 1799 ergriff Napoleon die Macht. Er zog mit seinen Truppen nach Paris und ersetzte das Direktorium (S.53) durch drei Konsuln. Er selbst als erster Konsul hatte die Macht. Drei Jahre später machte er sich zum Konsul auf Lebenszeit und 1804 zum Kaiser der Franzosen. Diese Machtergreifung ließ er sich durch Volksabstimmungen, bei denen er fast alle Stimmen bekam, bestätigen. Innenpolitik Napoleon ließ eine neue Verfassung, die seine Herrschaft festigte, ausarbeiten. Ein neues Schulsystem (Grundschule, Hauptschule, Oberschule) galt nun für ganz Frankreich. Beamte wurden von Napoleon selbst oder in seinem Auftrag ernannt. Das Bürgerliche Gesetzbuch erfüllte Forderungen der Revolution: die Trennung von Kirche und Staat und einheitliches Recht für alle. Kriege Napoleon wollte seine Macht mit militärischen Erfolgen sichern. Deshalb hatte Frankreich unter seiner Herrschaft nur ein Jahr Frieden. 1805 besiegte er Österreich, 1806 Preußen. Viele deutsche Fürsten unterstellten sich Napoleon. Daher legte Kaiser Franz II. die römischdeutsche Kaiserkrone zurück und nannte sich nun Franz I. von Österreich. M2 Kaiser Napoleon in seinem Arbeitszimmer (Gemälde von Jacques-Louis David (1748–1825), 1812) M3 Rücktrittserklärung von Franz II. im Jahr 1806 Q Bei der hierdurch vollendeten Überzeugung von der gänzlichen Unmöglichkeit, die Pflichten Unseres kaiserlichen Amtes länger zu erfüllen, sind Wir es Unseren Grundsätzen und Unserer Würde schuldig, auf eine Krone zu verzichten, welche nur so lange Werth in unseren Augen haben konnte, als Wir dem von Churfürsten, Fürsten und Ständen des deutschen Reichs Uns bezeigten Zutrauen zu entsprechen im Stande waren. (nach: K. Zeumer, Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Reichsverfassung, 1904) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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