Zeitbilder 3, Schulbuch

118 Habsburgerreich Osmanisches Reich Sowjetunion Lage Mitteleuropa, Balkan Balkan, Südwestasien, Nordafrika Westeuropa, Asien Fläche 676 000 km² 1 800 000 km² 22 400 000 km² Einwohnerzahl ca. 51,4 Millionen (1914) ca. 25 Millionen ca. 290,1 Millionen (1991) Hauptstadt/-städte Wien, Budapest Istanbul Moskau Staatsoberhaupt Kaiser von Österreich und König von Ungarn Sultan Vorsitzender des Obersten Sowjet (Amts-)Sprachen Deutsch, Ungarisch, Polnisch, Tschechisch, Serbokroatisch, Slowenisch, Rumänisch, Ukrainisch, Italienisch, Jiddisch Türkisch, Arabisch, Kurdisch, Armenisch, Griechisch, Hebräisch Russisch und in jeder Sowjetrepublik zusätzlich die Landessprache: Armenisch, Aserbaidschanisch, Belarussisch, Estnisch, Georgisch, Kasachisch, Kirgisisch, Lettisch, Rumänisch, Tadschikisch, Turkmenisch, Ukrainisch, Usbekisch Staats- / Regierungsform ab 1867 zwei konstitutionelle Monarchien ab 1876 konstitutionelle Monarchie Föderale sozialistische Republik, Einparteiensystem Religion christlich, Glaubensfreiheit muslimisch unerwünscht, seit 1980 Glaubensfreiheit Beginn 1526 1299 1922 Auflösung 1918 1923 1991 M6 Vielvölkerstaaten Das Osmanische Reich Byzantium – Konstantinopel – Istanbul Der römische Kaiser Konstantin nannte die griechische Handelsstadt Byzantium im 4. Jh. nach seinem Namen (-pel = Polis = Stadt). Sie wurde die Hauptstadt des christlichen oströmischen Kaiserreiches. Nach der Eroberung durch die Osmanen 1453 hieß die Stadt als Hauptstadt des muslimischen Osmanischen Reiches Istanbul. Verfassung Die Modernisierung des Staates im 19. Jh. brachte die Gleichstellung nichtmuslimischer Bürger und eine Orientierung nach Westeuropa. Der Sultan erließ 1876 eine Verfassung nach westlichem Vorbild, löste aber die Volksvertretung zwei Jahre später nach einer Niederlage gegen Russland wieder auf. Er herrschte wieder absolut. Die Jungtürkische Bewegung wollte liberalere Gesetze und eine Verfassung und zwang den Sultan 1908 durch eine Revolution, die Verfassung wieder in Kraft zu setzen. Völkermord Nach Schätzungen starben 1915 und 1916 ca. 1,5 Mio. christliche armenische Menschen bei Massakern und Zwangsumsiedelungen in Wüstengebiete. Die Jungtürkische Regierung warf ihnen Zusammenarbeit mit den Feinden vor. Auch mehrere Hunderttausend Menschen griechischer Nationalität im Osmanischen Reich starben bis 1923 durch Verfolgungen. Auflösung des Reiches Das Streben der einzelnen Nationen des Osmanischen Reiches nach Nationalstaaten, die Niederlage im Ersten Weltkrieg und die katastrophale Wirtschaftslage führten zur Ausrufung der türkischen Republik mit der neuen Hauptstadt Ankara. Die Türkei verlor alle Gebiete im Nahen Osten mit Ausnahme der Halbinsel Anatolien. Die Siegermächte Großbritannien, Frankreich und Italien teilten so genannte Mandate des Völkerbundes* unter sich auf. Großbritannien erhielt Palästina (heute Jordanien und Israel einschließlich Gazastreifen und Westjordanland) und den Irak. Frankreich bekam Syrien und den Libanon. Italien übernahm Rhodos und Libyen. Mit der Unabhängigkeit entstanden auch hier neue Nationalstaaten. M7 Die Lage Istanbuls M8 Teil der Völkermord-Gedenkstätte Zizernakaberd in Jerewan, Armenien (Foto 2010) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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