Zeitbilder 2, Schulbuch

Anwendungsbereich 5: Mittelalterliche Lebensformen 79 Ritterliche Lebensweise Wer waren die Ritter? Ritter nannte man zunächst niedere Adelige und bewaffnete Reiter. Ab dem 11. Jh. bezeichneten sich auch Fürsten und der König als Ritter: Eine ritterliche Lebensweise war wichtig geworden. Schutz der Schwachen Ritterliche Lebensweise hieß Schutz für die Kirche, die Schwachen, die Witwen und die Waisen. Ein Ritter sollte sich anders benehmen und anders leben als die wilden, ungehobelten Krieger aus früheren Zeiten. Höflich und manierlich Adelige erzogen ihre Kinder von frühester Kindheit an. Die Söhne blieben bis zum siebenten Lebensjahr unter der Obhut von Frauen. Dann übernahmen Männer ihre Erziehung. Die Buben (Pagen) lernten reiten, Speer, Schwert und Schild zu führen, Schachspielen und höfliches, ritterliches Benehmen. Dazu gehörte es, Gespräche zu führen, ihrer Herrin und ihrem Herrn zu dienen und Tischmanieren zu erlernen. M6 Höfische Tischmanieren Q Aus Schüsseln trinken ziemt niemandem, wie sehr auch mancher diese Unsitte preist und wie von Sinnen in sich gießt und sich über die Schüssel hängt, wenn er wie ein Schwein isst und dann noch unappetitlich schnappt und schmatzt mit dem Mund. Manche beißen ab vom Brot und langen damit in die Schüssel nach bäuerischen Sitten. Solche Unsitte vermeiden die Höfischen. Ein anderer benimmt sich so: Wenn er am Knochen genagt hat, tut er ihn wieder in die Schüssel. Das sollt ihr als Unsitte ansehen. Wer Senf und gesalzene Brühe gerne isst, der soll sich sehr bemühen, nichts zu verschütten und nicht die Finger hineinzustecken. Wer sich räuspert, wenn es ans Essen geht, und sich in das Tischtuch schnäuzt – das gehört sich beides überhaupt nicht, wie ich das erwarten kann. (nach: Tannhäuser zugeschrieben, hofzuht, um 1240) M5 Festessen einer vornehmen Gesellschaft (Miniatur 15. Jh.) 1 Beschreibe die Ritterburg M3. Ordne die einzelnen Teile der Burg entweder ihrer Funktion als Wohnbau oder der als Wehrbau zu. (HMK I) 2 Versetze dich in die Rolle eines mittelalterlichen Ritters: Deine Burg braucht eine neue Brücke über den Burggraben. Erläutere, welche Vorteile und welche Nachteile Zugbrücken (M2) haben können. (HSK II) 3 Prüfe, an welcher Stelle der mittelalterlichen Ritterburg (M3) das Fallgitter (M1) angebracht werden muss. Vergleiche den Wehrgang auf dem Foto mit der Zeichnung. Erkläre die Unterschiede in ganzen Sätzen. (HMK II) 4 Vergleiche die Worte des erfahrenen Ritters (M4) mit der Darstellung im Schulbuchtext. Markiere alle Aussagen, die sich auch im Text M4 finden. (HOK II) 5 Beschreibe und analysiere die Darstellung M5. Vergleiche sie mit einem Gastmahl im antiken Athen (S.42). Nenne mindestens fünf Unterschiede. (HMK II) 6 Vergleiche Tannhäusers Regeln für gute Tischmanieren (M6) mit heutigen Benimmregeln. Nenne drei weitere Verhaltensweisen bei Tisch, die heute unerwünscht sind. (HOK II) 7 Im Schulbuchtext steht: „Ritterliche Lebensweise hieß Schutz für die Kirche, die Schwachen, die Witwen und die Waisen.“ Beurteile, was dieser Satz über die Stellung der Frauen und der Kinder im Mittelalter aussagt. (HOK III) ca. 1000 n. Chr. ca. 1350 n. Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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