Zeitbilder 2, Schulbuch

Anwendungsbereich 5: Mittelalterliche Lebensformen 75 Steiermark Die Steiermark war Teil der römischen Provinz Noricum. Baiern und Slawen besiedelten nach der Völkerwanderung das Land. Im Frankenreich gehörte das Gebiet zunächst zu Karantanien. Nach dem Sieg des deutschen Königs über die Ungarn wurde die Mark an der Mur gegründet. Eine wichtige Markgrafenfamilie war das Geschlecht* der Otakare, deren Burg in Steier an der Enns lag. 1180 wurde die Steiermark zum Herzogtum erhoben. Die Babenberger erbten durch einen Vertrag (Georgenberger Handfeste) 1192 das Land von den Otakaren. Tirol Das Land gehörte zu den römischen Provinzen Rätien und Noricum. Baiern besiedelten das Gebiet im Frühmittelalter. Zunächst beherrschten die Bischöfe von Brixen und Trient große Teile Tirols. Ab dem 12. Jh. wurden die Grafen von Andechs, von Eppan und von Tirol mächtig. Im 13. Jh. ging die Herrschaft auf die Grafen von Görz über, die ganz Tirol einten. Im 14. Jh. übergab Gräfin Margarete Maultasch* dem Habsburger Rudolf IV. das Land (S.107). Vorarlberg Das Land war in römischer Zeit Teil der Provinz Rätien. Im 5. und 6. Jh. wanderten die germanischen Alemannen ein. Nach der fränkischen Herrschaft war das Land vom 10. bis zum 13. Jh. in kleinere Herrschaftsgebiete aufgesplittert. Die bedeutendsten Herrschergeschlechter waren zunächst die Grafen von Bregenz, später die Grafen von Montfort. Im 14. und 15. Jh. erwarben die Habsburger nach und nach große Teile des Landes und fassten es zu einer Einheit zusammen. Wien Der Grundriss des römischen Legionslagers ist heute noch auf der Straßenkarte des 1. Wiener Bezirks zu erkennen. In der Nähe lag eine große Zivilstadt. Lager und Stadt wurden 395 n.Chr. von den Germanen zerstört. Erst im Jahre 881 wurde der Ort wieder erwähnt („Wenia“). Ab 1156 war Wien Residenz der Babenberger und später der Habsburger. Ein eigenständiges Bundesland ist Wien erst seit 1922. M5 Nachfolgeregel der Otakare Q Denn das Leben jedes Menschen, des reichen wie des armen, vergeht unsicher und unbeständig. Es geziemt daher jedem, vor dem Tode zu überlegen, was, wem und wie er hinterlasse, was er nach dem Tode nicht behalten kann. Und weil Gott zuerst unseren Eltern, dann uns große Fülle an Menschen und Gütern zugeteilt hat, tragen wir nicht geringe Sorge, da wir keinen Erben haben, dem all das Unsere als Erbe zufallen sollte. Nachdem wir also mit den Besseren von den Unseren weisen Rat gepflogen, haben wir den edelsten, gestrengsten und getreuesten Herzog Leopold von Österreich, unseren Blutsverwandten, falls wir ohne Leibeserben sterben sollten, zu unserem Nachfolger bestimmt. Da dessen Land dem unseren benachbart ist, könnten beide unter eines Friedens und Fürsten Gerechtigkeit leichter regiert werden. (nach: Georgenberger Handfeste, 1186) 1 Beschreibe den Lindwurm (M1). Erkläre, wie der Bildhauer seine Gefährlichkeit darstellte. (HMK II) 2 Forscherinnen und Forscher haben herausgfunden, dass das heute noch erhaltene Heidentor (M2) Teil einer Toranlage mit vier Toren war, das heißt, zwei Wege kreuzten unter dem Tor. Fertige eine Skizze von diesem Bauwerk an. Bitte eventuell deinen Zeichen- oder Mathematiklehrer oder deine Zeichen- oder Mathematiklehrerin um Hilfe. (HSK III) 3 Beschreibe die Darstellung des heiligen Rupert (M3). Recherchiere, weshalb der Heilige mit einem Fass dargestellt wird. (HMK II) 4 Vergleiche die Darstellung des heiligen Rupert (M3) mit dem Text M4. Zeige Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. (HMK II) 5 Beschreibe anhand einer Karte oder des Atlas den Weg des heiligen Rupert, wie er im Text M4 dargestellt wird. Begründe anhand des Textausschnittes, weshalb Rupert in der katholischen Kirche als heilig angesehen wird. Beschreibe anhand des Textes den Zustand Salzburgs in den Zeiten vor Rupert, zu Ruperts Zeit und nachdem Rupert dort tätig geworden war. (HMK II) 6 Arbeite aus dem Text M5 heraus: (HMK II) Gründe, die für die Abfassung des Erbvertrages genannt werden, Gründe dafür, dass gerade der Babenberger erben soll. 7 Beurteile das Verhalten des steirischen Herzogs aus damaliger Sicht. Stelle anschließend fest, ob eine derartige Vorgangsweise auch heute noch möglich wäre oder nicht. Begründe deine Ansicht in ganzen Sätzen. (HOK III) ca. 100 n. Chr. heute Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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