Zeitbilder 2, Schulbuch

Anwendungsbereich 5: Mittelalterliche Lebensformen 71 nische Stämme (Sachsen und Langobarden). Besonders stark befestigte Marken mit Burgen und bewaffneten Bauern sicherten unter mächtigen Markgrafen, die dem König direkt unterstanden, gefährdete Grenzen ab. Pfalzen Der König selbst war mit seinem Hofstaat* ständig unterwegs, eine ständige Residenz* gab es nicht. So war er immer wieder in der Nähe seiner Gefolgsleute. Er hielt Gericht, ernannte treue Männer zB zu Grafen und setzte unfähige oder untreue Gefolgsleute ab. Karl hielt sich dabei meist in seinen Königshöfen (Pfalzen*) auf. Auf diesen Gutshöfen konnte er seinen Hofstaat mit den eingelagerten Ernteerträgen versorgen. Im Alter bevorzugte er die Pfalz Aachen. Diese ließ er besonders prächtig ausbauen. Kaiserkrönung Karl der Große half mehrmals dem Papst gegen dessen Feinde. Als Schutzherrn der Kirche krönte ihn dieser am Weihnachtstag im Jahr 800 in der Peterskirche in Rom zum Römischen Kaiser. Das stärkte die Verbindung zwischen Kirche und Reich. Reichsteilung Das riesige Reich konnte ein Herrscher allein nicht mehr regieren. Karls Nachfolger teilten es daher im Lauf des 9. Jh. auf. Das Westfränkische Reich (das spätere Frankreich) und das Ostfränkische Reich (das spätere Deutschland) entstanden. Wissenschaften Kaiser Karl versammelte zahlreiche wichtige Gelehrte an seinem Hof. Diese verfassten Chroniken*, in denen sie über vergangene und aktuelle Ereignisse berichteten. Sie übersetzten und diskutierten Werke antiker Gelehrter. Auf diese Weise retteten sie viele antike römische Werke für die Nachwelt und förderten die Kenntnis und das Weiterleben der lateinischen Sprache. Karl ließ einen einheitlichen Reichskalender erstellen, sodass jedes Jahr auch der Termin für das Osterfest berechnet werden konnte. Seit der Zeit der Merowinger hatte es im Frankenreich fast keine Schulen mehr gegeben. Um die Bildung zu verbessern, ließ Karl die Schrift vereinheitlichen und Schulen in den Klöstern errichten. Karl selbst nahm als älterer Mann am Unterricht in seiner Pfalz in Aachen teil. Wirtschaft Um den Handel und die Märkte zu fördern, setzte er einheitliche Maße und Gewichte durch. Er führte eine einheitliche Währung ein, den Silberdenar*. M6 Statue Karls des Großen in Frankfurt am Main (1843): Hier soll Karl auf der Flucht vor den Sachsen mit seinen Franken durch eine Furt* über den Main entkommen sein. (Foto 2019) M7 Karolingische Minuskel-Schrift 1 Beschreibe die Krönung Karls des Großen (M1). Deute die unterschiedlichen Farben der Gewänder, die die Menschen tragen. Stelle fest, wer bunte Gewänder trägt und wer Brauntöne. (HMK II) 2 Ordne die Marken in der Bildunterschrift (M4) den Buchstaben a) – d) auf der Karte zu. Stelle mithilfe eines Atlas fest, welche Staaten sich heute in diesen Gebieten befinden. (HMK I) 3 Ermittle die einzelnen Buchstaben im Monogramm Karls des Großen (M2). (Tipp: Alle Vokale befinden sich in der Mitte.) Entwirf ein ähnliches Monogramm mit den Buchstaben deines Vornamens. (HMK II) 4 Begründe in eigenen Worten und ganzen Sätzen die Notwendigkeit des Vollziehungsstriches im Monogramm Karls (M2) anhand der Aussagen Einhards (M5). (HOK II) 5 Vergleiche die Schilderung Einhards (M3) mit dem Schulbuchtext. Nenne Informationen, die sich in beiden Texten finden und zusätzliche, die nur bei Einhard zu finden sind. Übersetze die fränkischen Monatsnamen ins heutige Deutsch. (HOK II) 6 Erstelle eine Liste der Fachgebiete, für die sich Karl nach Einhards Bericht (M5) besonders interessierte. Nenne die heutigen Schulfächer, in denen diese Gebiete behandelt werden. (HOK II) 7 Beschreibe die Statue Karls des Großen an der Frankfurter Brücke (M6). Schreibe einen kurzen Chronikbericht, wie Frankfurt zu seinem Namen gekommen sein soll. (HMK III) 8 Schreibe deinen Namen in karolingischen Minuskeln. (Tipp: Du brauchst eine spezielle (Füll-)Feder.) (HMK I) 9 Recherchiere, wie der Termin für das Osterfest bestimmt wird. (HFK II) 376 n. Chr. ca. 850 n. Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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