Zeitbilder 2, Schulbuch

70 Das Frankenreich – Karl der Große M1 Krönung Karls des Großen (kolorierte Radierung von Christian Meichelt, um 1827) M4 Die Marken* des Fränkischen Reiches: Spanische Mark __, Sorbische Mark __, Bretonische Mark __, Awarische und Pannonische Mark __ Franken Alemannen Sachsen Baiern Langobarden a) b) c) d) 0 300 600 900 km Maßstab 1:30 000 000 Völkerwanderung Im Jahr 376 n.Chr. kamen Goten und Hunnen über die Ostgrenzen des Römischen Reiches. Das war der Beginn der germanischen Völkerwanderung. Binnen ca. 200 Jahren zogen weitere Germanenstämme wie die Alemannen, Sachsen, Franken* oder Langobarden nach Süd- und Westeuropa und errichteten im Gebiet des Römischen Reiches selbstständige Germanenreiche. Slawen folgten nach Mittel- und Osteuropa. Das Weströmische Reich brach endgültig zusammen. Frankenreich Danach entstand in West- und Mitteleuropa das mächtige Frankenreich. Es war das einzige der vielen Germanenreiche der Völkerwanderungszeit, das auf Dauer bestehen blieb. Die Frankenkönige nahmen das Christentum als Religion an. Der Begründer des Reiches aus der Familie der Merowinger hatte sich um 500 auf Wunsch seiner christlichen Frau mit seinem ganzen Stamm taufen lassen. Merowinger – Karolinger Im Laufe des 8. Jh. ging die Macht im Fränkischen Reich von den Merowingern allmählich an die Hausmeier (= Verwalter) aus der Familie der Karolinger über. Die Araber bedrohten von Spanien aus das Frankenreich. 732 besiegte sie der fränkische Heerführer Karl Martell*, ein Karolinger. Der Papst war beeindruckt und stimmte zu, dass Pippin, der Sohn Karl Martells, König der Franken wird. Größte Ausdehnung Unter Karl dem Großen*, Pippins Sohn, war das Fränkische Reich am größten. Karl soll mit seinen Heeren ca. 40 Kriege geführt haben – gegen Araber, Awaren*, slawische Völker und germa- M3 Karl der Große und die Sprache Q Die uralten Lieder, mit denen Taten und Kriege der alten Könige besungen wurden, ließ er aufschreiben und bewahrte sie so für die Nachwelt. Er begann eine Grammatik seiner Muttersprache, und in dieser gab er den Monaten einheitliche Namen. Er nannte den Januar vuintarmanoth, den März lentzinmanoth, den April ostarmanoth den Juli heuuimanoth, den August aranmanoth, den November herbistmanoth, den Dezember heilagmanoth. (nach: Einhard, Vita Caroli Magni 29, 9. Jh.) M2 Monogramm Kaiser Karls I. (KAROLUS) auf einer Urkunde aus dem Jahr 794: Nur das dünne kleine y in der Mitte schrieb er selbst. M5 Die Bildung Karls des Großen D Der König verwendete sehr viel Zeit und Mühe auf Redekunst, Kunst der Gesprächsführung und vor allem auf Astronomie. Er lernte auch die Kunst des Rechnens, und mit großem Eifer und sehr wissbegierig verfolgte er die Bahn der Gestirne. Er versuchte auch zu schreiben. Deswegen pflegte er Schreibtäfelchen und Schreibblätter unter seinem Kopfpolster aufzubewahren, damit er, wenn er nicht schlafen konnte, seine Hand an das Bilden von Buchstaben gewöhnen könnte. Aber er hatte zu spät damit begonnen, seine verspätete Mühe brachte keinen großen Erfolg mehr. (nach: Einhard, Vita Caroli Magni 25, 9. Jh.) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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