Zeitbilder 2, Schulbuch

Anwendungsbereich 3: Shoah und Genozid 63 Antiziganismus Roma und Sinti Bis in die 1990-er Jahre bezeichneten die meisten Menschen diese Volksgruppen als „Zigeuner“. Doch dieser Begriff ist wegen der damit verbundenen Vorurteile („ungebildet“, „arbeitsscheu“, „kriminell“) abwertend. Roma und Sinti wurden jahrhundertelang benachteiligt und verfolgt. Man warf ihnen vor, dass sie nicht sesshaft wurden. Derzeit leben knapp zwölf Millionen Roma, Sinti und verwandte Gruppen in Europa, etwa 35 000 in Österreich. Völkermord Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurden nach Schätzungen 220 000 bis 500 000 Roma und Sinti ermordet. Anerkennung als Volksgruppe Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Roma und Sinti auch lange weiter diskriminiert. So waren Roma-Siedlungen nur an den Rändern der Städte erlaubt. Erst 1993 wurden die Roma in Österreich als eigene Volksgruppe mit Minderheitenrechten anerkannt. Deutsch Romanes Guten Morgen! Guten Tag! Auf Wiedersehen! Freund / Freundin Vielen Dank! Was machst du heute Nachmittag? Latscho ratschaha! Latscho di! Dschanen Devleha! Atschen Devleha! pajtaschi / pajtaschkija Palikerav! So tu adi paloplane keres? M4 Durch’s Reden kommen die Leute zusammen! (Romanes übernimmt auch Wörter der jeweiligen Landessprache. Daher sind unterschiedliche Arten von Romanes entstanden. Diese Beispiele stammen aus Österreich. Mehr findest du unter: https://www.vhs-roma.eu/images/sprachkurs/SprachLERNunterlagen.pdf) M6 Straßenschilder in Wien (Fotos 2020) M7 „Hörmahnmal“ für ermordete Roma und Sinti in Salzburg (Zoltán Pap (geb. 1941), 2009) M5 Die damalige Obfrau des Roma-Vereins „Romano Centro“ über Chancengleichheit Q Chancengleichheit ist sehr abhängig vom Zugang zu verschiedenen Gütern und Dienstleistungen. Dazu gehören vor allem die Bereiche Arbeit, Wohnraum, Gesundheit und insbesondere Bildung. Wenn der Zugang schwer erreichbar und gleichzeitig mit Diskriminierung und jahrhundertelanger Verfolgung verbunden ist, so trifft das auf stark benachteiligte Volksgruppen wie die Roma zu. Sehr viele Roma haben mit den Folgen der Diskriminierung im Alltag und am Arbeitsmarkt zu kämpfen. (nach: Interview mit Zaklina Radosavljevic, Mai 2015) 1 Formuliere M1 in eigenen Worten. Erkläre Unterschiede zur „Rassenlehre“. (HMK II) 2 Beschreibe und interpretiere das Plakat M2. (PMK III) 3 Interpretiere M3. Bewerte diese Sichtweise. (PMK III) 4 Erkläre in eigenen Worten, was Antisemitismus bedeutet. (PMK II) 5 Übersetzt die in M4 angegebenen deutschen Wörter und Sätze in alle Sprachen, die in eurer Klasse gesprochen werden. Gestaltet daraus ein Plakat oder eine Wordcloud. (PHK III) 6 Fasse die Vorurteile zusammen, die gegenüber den Roma im Schulbuchtext geschildert werden. Formuliere Argumente, die diese Vorurteile widerlegen. (PSK III) 7 Erkläre, wie die ehemalige „Romano Centro“-Obfrau die Chancengleichheit ihrer Volksgruppe in Österreich sieht. Nimm Stellung dazu. (PSK III) 8 Erläutere, was die Stadt Wien mit der Benennung des Wegs und des Platzes (M6) ausdrückt. (PUK II) 9 Beschreibe M7. Interpretiere mithilfe des Schulbuchtextes die Bedeutung der Räder der Skulptur. (HMK III) 1. Jh. heute Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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