Zeitbilder 2, Schulbuch

Anwendungsbereich 3: Welt- und Vernetzungsgeschichte zur Zeit der europäischen Antike 63 Die alte Seidenstraße Die Seidenstraße Ein Geflecht aus verschiedenen Verbindungen über den Land- oder Seeweg zwischen dem Mittelmeer und Ostasien bleibt bis heute Seidenstraße. Die größte Bedeutung hatte sie zwischen ca. 100 v. Chr. und dem 13. Jh. n. Chr. Gewürze, Pelze, Keramik, Seide, Glas und Porzellan wurden transportiert, aber auch Wissen und Ideen verbreiteten sich durch diese Handelsverbindung. Zu Lande waren Kamelkarawanen unterwegs, die wegen der vielen Räuber Begleitschutz brauchten. Nicht alle Güter wurden durchgehend von China bis zum Mittelmeer gebracht. Auch die Kaufleute bereisten normalerweise nicht die ganze Strecke, sondern nur Teilabschnitte: Sie handelten auch an vielen Handelsplätzen entlang der Seidenstraße. Es gab Zwischenhändler, die auch verdienen wollten. So wurde das Warenangebot reichhaltiger, aber auch teurer. Chinesische Seide, deren Produktionsweise geheim gehalten wurde, war in Rom sehr begehrt. Chinesen kauften gerne römisches Glas, goldbestickte Teppiche und goldfarbene Stoffe. Die neue Seidenstraße Das Projekt Seit 2013 bezeichnet man das Projekt, Handelswege zwischen der Volksrepublik China und über 60 weiteren asiatischen, europäischen und afrikanischen Ländern miteinander zu vernetzen, als „Neue Seidenstraße“. Geplant sind Landwege nördlich der alten Strecke und die wesentlich wichtigeren Seefahrtrouten im Süden. Tiefseehäfen für Containerschiffe sind geplant. Der transkontinentale Handel würde so vereinfacht werden. Man schätzt, dass 35 % des Welthandels über diese Neue Seidenstraße abgewickelt werden könnten. Doch es gibt auch Bedenken: Vor allem die USA befürchten, dass direkter Handel zwischen Asien und Europa ihren Wirtschaftsinteressen schaden könnte und dass der chinesische Einfluss weltweit noch mehr zunimmt. Globalisierung Eine weltweite Vernetzung von Menschen und Staaten über Ländergrenzen und Kontinente hinweg bezeichnet man als Globalisierung. Das führt dazu, dass Waren, Geld, Wissen und Ideen sehr leicht weitergegeben werden können. Es können aber auch neue Probleme entstehen, wenn zum Beispiel unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen produzierte Waren konkurrenzlos günstig weltweit angeboten werden können. M6 Mänade* von Herculaneum: Das tanzende Mädchen ist in ein wehendes Seidenkleid gehüllt. (Wandmalerei, 1. Jh. n. Chr., Herculaneum, Foto 2012) M7 Plinius berichtet über die Seide. Q Die Serer sind berühmt für die wollartige Substanz, die sie aus ihren Wäldern gewinnen. So vielfältig ist die angewandte Arbeit und so weit entfernt ist die Weltregion, auf die man sich stützt, um den römischen Mädchen zu ermöglichen, in der Öffentlichkeit mit durchsichtiger Kleidung zu protzen. (nach: Plinius der Ältere, Naturgeschichte VI, 54, 77 n. Chr.) 1 Vergleiche in M4 die Größe des Qin-Reiches mit der des Han-Reiches und des heutigen Chinas. (HMK II) 2 Vergleiche das Gemälde von Qin Shi Huangdi (M1) und die Statue desselben Kaisers (M2). Liste die Übereinstimmungen und Unterschiede auf. (HMK II) 3 Die Statue Kaiser Trajans (M3) stammt ebenso wie die Statue des chinesischen Kaisers (M2) aus dem 20. Jh. Beschreibe Ähnlichkeiten und Unterschiede in Körperhaltung, Art des Gewandes und Accessoires der beiden Herrscher. (HMK I) 4 Ermittle mögliche Gründe dafür, dass die beiden Statuen (M2 und M3) so lange nach dem Tod der beiden Kaiser gerade an diesen Orten errichtet wurden. (Tipp: Schau auf S. 52 nach.) (HMK II) 5 Diskutiert in der Klasse, welche Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod dazu geführt haben könnten, dass Kaiser Qin Shi Huangdi eine so riesige Armee aus Terrakottafiguren (M5) ins Grab gegeben wurde. (HOK III) 6 Beschreibe das Bild M6. (HMK I) 7 Fasse in eigenen Worten und ganzen Sätzen zusammen, wie Plinius (M7) glaubte, dass Seide hergestellt wird, und ob er Seidenkleidung gut fand oder nicht. (HMK I) 8 Recherchiert in Kleingruppen im Internet oder in einem Lexikon, wie Seide produziert wird. Gestaltet dazu ein Plakat für die Klasse. (HSK III) ca. 3000 v. Chr. heute Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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