Anwendungsbereich 2: Alte Kulturen 35 Kindheit im alten Ägypten Die Geschwister Mara und Amosis sind sich nicht immer einig: Amosis: „Du, Mara, was gibt es denn heute zu essen?“ Mara: „Unsere Stiefmutter und ich haben gerade Fladenbrot gebacken. Dazu wird es Obst, Gemüse und Fisch geben.“ Amosis: „Ich vermisse unsere Mutter immer noch, sie konnte so guten Gersten- und Hirsebrei machen.“ Mara: „Ja, Geburten sind gefährlich für die Frauen. Sag mal, solltest du nicht Schriftzeichen üben? Wenn du ein angesehener und reicher Schreiber werden willst, musst du das können!“ Amosis: „Ich weiß, wie ich bald reich werde. Zufällig habe ich gehört, dass Aadi und seine Freunde heute Nacht unter der Sphinx Schätze suchen wollen. Vielleicht nehmen sie mich mit. Dann haben wir in Zukunft auch Gänse- oder Entenbraten und trinken Wein und nicht nur hausgemachtes Bier aus vergorenem Brot. Dir kaufe ich dann Kuchen und andere Süßigkeiten.“ Mara: „Gräber zu plündern ist ein schlimmes Verbrechen, weil du unseren Pharao im Totenreich beraubst. Was soll er dann essen? Wer soll ihn bedienen? Einen Zehnjährigen wird Aadi wohl auch nicht mitnehmen. Außerdem glaube ich nicht, dass unter der Sphinx verborgene Grabkammern sind. Eine Sphinx ist ein Symbol dafür, dass der Pharao sich gegen seine Feinde verteidigen kann, mehr nicht. Es ist schade, dass ich mich als Mädchen nach der Heirat vor allem um Haus und Kinder kümmern muss. Immerhin gibt es auch bei uns schon Frauen, die einen Beruf außer Haus haben. Doch ich bin mir sicher, dass in ein paar tausend Jahren Frauen und Männer sich die Hausarbeit fair aufteilen werden, sodass alle Frauen, die möchten, Karriere machen können.“ Amosis: „Du und deine Träume! Die Götter wollen nicht, dass sich etwas ändert: Schau doch, die Sonnenbarke erscheint jeden Tag am Himmel, und jedes Jahr kommt die Nilüberschwemmung. Das wird für immer so sein.“ M5 Eine Geschichte aus dem alten Ägypten (Barbara Kronberger-Schmid) M6 Frauen und Männer schminkten sich. Das diente auch als Sonnenschutz und zur Abwehr von Insekten. (Festszene aus dem Grab des Nakht, ägyptische Malerei, 15. Jh. v. Chr.) M7 Der Zwerg Seneb und seine Familie (ägyptische Plastik, um 2500–2300 v. Chr.) 1 M1 zeigt die Familie eines ägyptischen Vorarbeiters. Beschreibe, wie die Kinder dargestellt werden. (HMK I) 2 Der griechische Buchstabe Delta für D schaut so aus: Δ. Erkläre die Bezeichnung Nildelta. (HSK II) 3 Erkläre anhand des Textes und der Karte M2, warum ein griechischer Geschichtsschreiber Ägypten als „Geschenk des Nils“ bezeichnet hat. (HOK II) 4 Erläutere anhand des Schulbuchtextes auf S.34, weshalb sich die Menschen in Ägypten die Sonnenscheibe auf einer Barke (M3) vorgestellt haben. (HSK III) 5 Vergleiche Art, Anwendung und Funktion von Augenschminke in Ägypten (M6) mit heutigem Augenmakeup. (HSK II) 6 Suche im Atlas oder im Internet den Lauf des Nils von den Quellen bis zum Delta. Schreibe die Staaten, durch die er fließt, in dein Heft. (HSK I) 7 Beschreibe mithilfe von M4 und M5 die Sphinx und ihre Funktion in Ägypten. (HSK I) 8 Erkläre anhand der Aussagen von Mara und Amosis (M5): (HFK II) Wieso war die Lebenserwartung von Frauen im alten Ägypten niedriger als die der Männer? Was aßen reiche und was ärmere Menschen? Wie stellten sich die Menschen in Ägypten das Leben nach dem Tod vor? Welche Rolle hatten Mädchen und Frauen? Vergleiche diese mit den heutigen Rollen. Wie soll Amosis (auf ehrliche Weise) ein angesehener Mann werden? 9 Diskutiert, ob Maras Traum von Chancengleichheit heute wahr ist. (PUK III) 10 Vergleiche die letzte Aussage des Amosis mit dem Schulbuchtext auf S. 34. Überprüfe, ob er recht hatte. (HFK III) 11 Vergleiche die Darstellung der Familie des Seneb (M7) mit der des Inherka (M1). (HMK II) ca. 3000 v. Chr. 1970 n. Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=