Anwendungsbereich 9: Gesetze, Regeln und Werte in Gegenwart und Zukunft 163 heute Religiöse Sondergemeinschaften („Sekten“) Weil die Bezeichnung „Sekte“ sehr abwertend ist, weil viele dabei an Intoleranz (= mangelndes Verständnis für andere Überzeugungen) denken, ist „religiöse Sondergemeinschaft“ die bessere Bezeichnung. In allen Religionen gibt es Menschen, die nicht genau dasselbe glauben wie die Mehrheit der Gläubigen und sich daher abgespalten haben. So sind zB die heutigen Religionen Mormonen und Zeugen Jehovas aus dem Christentum und das Christentum aus dem Judentum entstanden. Kultur Was ist Kultur? Die Kultur eines Gebietes einer bestimmten Zeit setzt sich aus allem zusammen, was die Menschen dort an Ideen entwickelt, gebaut und an Kunstwerken geschaffen haben. Kultur wird also von Menschen an einem bestimmten Ort und in einer bestimmten Zeit geschaffen. Auch die Art, wie die Menschen zusammenleben, wie sie sprechen und miteinander umgehen, welche Traditionen sie pflegen und wie sie wirtschaften, sind Teile der Kultur. M6 Religiöse Symbole M5 Welcher Nation gehöre ich an? Q Welcher Nation gehöre ich an? Einerseits bin ich die österreichische Mia, die gerne auf einem Berg ihre Skitouren geht, ihr Kracherl trinkt und die keinesfalls mehr auf die österreichische Kulinarik verzichten könnte. Andererseits bin ich aber auch die kroatische Mia, die am Meer ihre Seele baumeln lässt und gerne mit ihrem Temperament spielt. Zeitgleich bin ich die bosnische Mia, die die Gelassenheit und Gastfreundschaft der Menschen während eines Besuchs bei der Verwandtschaft schätzt. In diesem multikulturellen Umfeld aufgewachsen zu sein, ist nichts Ungutes, wie ich zu Beginn oft geglaubt habe. Multikulti und kulturelle Vielfalt sind immer eine Bereicherung und eine Möglichkeit. Eine Möglichkeit, den eigenen und den Horizont anderer zu erweitern. Denn die Tatsache, dass ich zu allen drei Ländern einen Bezug herstellen kann, dass sich diese drei Kulturen sogar in meiner Persönlichkeit und Verhaltensweise widerspiegeln und die Einsicht, dass ich mich eigentlich gar keiner Nationalität eindeutig zuordnen muss, um ich selbst sein zu können, sind genau das, was mich zu dem macht, was ich bin. (aus: Mia J., Habe keine Angst zu sein, was du bist! „Sag’s multi“ 2021) 1 Beschreibe das Foto M1. (PUK III) 2 Liste die Unterschiede auf, die Mia in M2 zwischen ihrer Erziehung und der ihrer österreichischen Freundinnen und Freunde sieht. Beurteile, welche du als Vorteile und welche du als Nachteile siehst. (PUK III) 3 Liste mithilfe von M3 die Religionszugehörigkeit nach ihrer Größe sortiert auf. Erstellt eine ähnliche Liste für eure Klasse. Vergleicht die beiden Listen. (PMK II) 4 Arbeite aus M4 die Rollen von Mädchen und Buben heraus. Erläutere, wodurch sich die Mädchen eine glückliche Zukunft sichern wollen. (PUK II) 5 Arbeite heraus, welche Eigenschaften Mia in M5 ihren drei Nationalitäten jeweils zuschreibt. Erläutere, welchen Vorteil sie darin sieht, nicht nur zu einer Nationalität zu gehören. (PUK II) 6 Ordne die in M6 dargestellten religiösen Symbole den Glaubensgemeinschaften zu, zu denen sie gehören. Recherchiere ihre Bedeutung. (HSK II) 7 Ermittle, wo es in Österreich Schulen gibt, die zu einer Glaubensgemeinschaft gehören und welchen Unterricht sie für die Schülerinnen und Schüler anbieten. (PHK II) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=