Zeitbilder 2, Schulbuch

156 Kinderrechte schützen Kinder M1 Das Kinderhilfswerk der UNO betont diese Rechte. M3 Seit 1989 Kinderrechte Diskussionen um Kinderrechte haben bereits vor ca. 100 Jahren begonnen. Während und nach dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) starben in Europa viele Kinder an Hunger und Krankheiten. Eine internationale Vereinigung sollte die verantwortlichen Politiker auf die Nöte der Kinder aufmerksam machen. Ein weltweiter Durchbruch wurde aber erst im Jahr 1989 erzielt. In diesem Jahr beschlossen die Vereinten Nationen (UNO) die Kinderrechtskonvention* (KRK). In 54 Artikeln* wurden die einzelnen Rechte festgelegt. Sie bilden die Grundlage für die Kinderrechte in Österreich. Mit der Anerkennung dieser Rechte sollen die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen* auf der ganzen Welt verbessert werden. Doch nicht in allen Ländern werden Kinderrechte so umgesetzt wie in Österreich. M2 Einige Kinderrechte KEINE DISKRIMINIERUNG 2 ACHTUNG DER MEINUNG VON KINDERN 12 LEBEN, ÜBERLEBEN UND ENTWICKLUNG 6 FREIE MEINUNG UND INFORMATION 13 GRUPPEN BILDEN UND BEITRETEN 15 SCHUTZ DER PRIVATSPHÄRE 16 ZUGANG ZU INFORMATION 17 FREIZEIT, SPIEL, KULTUR, KUNST 31 19 SCHUTZ VOR GEWALT SCHUTZ VOR WIRTSCHAFTLICHER AUSBEUTUNG 32 ZUGANG ZU BILDUNG 28 SCHUTZ VOR SEXUELLEM MISSBRAUCH 34 M4 Unterschiedliche Sichtweisen auf Malala Yousafzai Q Zwar sind liberale Pakistani stolz darauf, dass Malala ein Symbol des Landes ist. Die Mehrheit der Konservativen behauptet, Malala agiere gegen den Islam und die pakistanische Souveränität. Viele Pakistani halten den Medienhype um die junge Frau für überflüssig. Rechtspopulisten werten die Kampagne zur Förderung Malalas als Beweis, dass hinter der ganzen Angelegenheit eine „internationale Lobby“ steht. „Ich glaube nicht, dass Malala den Friedensnobelpreis verdient hat. Malala wurde von den Taliban angeschossen. Das allein ist kein Grund für diesen Preis“. Anhänger der pakistanischen Friedensnobelpreisträgerin hingegen sind überzeugt, dass Malalas Feinde eine Schmutzkampagne gegen sie führten. „Malala wurde in Pakistan als westliche Agentin dargestellt. Jeder, der in Pakistan als prowestlich gilt, ist eine Zielscheibe für Hohn, Spott, Hass und sogar Gewalt.“, sagt der in Großbritannien lebende Forscher und Aktivist Farooq Sulehria. Ihn interessiere nicht allein das Schicksal Malalas, sagt der Filmemacher Agha. Für ihn zähle vielmehr die Lage der Frauenrechte in Pakistan. „Es ist nicht ohne Ironie, dass Pakistan als sicherer Ort für nationale und internationale Terroristen gilt, nicht aber für seine eigene weibliche Bevölkerung“, so Agha. „Wir müssen die Gesamtsituation verändern – auch das patriarchalische Weltbild, das Gewalt gegen Frauen unterstützt.“ (nach: Shamil Schams: Malala Yousafzai, 2018) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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