134 L Sklavenhandel in der frühen Neuzeit M1 Siegel der britischen Gesellschaft zur Abschaffung der Sklaverei (Holzschnitt, 1837) M4 Plan eines Sklavenschiffes: Der Plan zeigt die bestmögliche Ausnutzung des Schiffsraumes. Viele überlebten wegen der schlechten Versorgung, mangelnder Hygiene und Krankheiten die Überfahrt nicht. (Lithografie, 1825) Sklavenhandel Spanier und Portugiesen hatten im 16. Jh. Mittel- und Südamerika erobert und begannen, Bergwerke und Plantagen anzulegen. Dazu wurde zunächst die indigene Bevölkerung versklavt. Die Menschen mussten schwerste körperliche Arbeit unter furchtbaren Bedingungen verrichten. Viele starben durch diese Strapazen, die eingeschleppten Krankheiten und durch die Gewalt der Europäer. Bald fehlten einheimische Arbeitskräfte in den amerikanischen Kolonien. Daher begann der Handel mit Sklavinnen und Sklaven aus Afrika. Zunächst betätigten sich vor allem Spanier und Portugiesen als Sklavenhändler, später auch Franzosen, Holländer, Belgier und Engländer. Bis ins 19. Jh. wurden bis zu 30 Millionen Menschen versklavt. Dreieckshandel Zwischen Europa, Afrika und Amerika entstand bald ein lebhafter Handel: Schiffe segelten mit Waren wie Stoffen oder billigem Schmuck von Europa nach Afrika. Die Seeleute tauschten die Waren bei Stammesfürsten und Sklavenjägern gegen Sklavinnen und Sklaven ein und verkauften diese dann in Amerika. Mit diesem Gewinn kauften die Händler Baumwolle, Zucker, Kaffee, Tabak und Kakao. Damit verdienten sie in Europa viel Geld. Dieser Handel bildete die Grundlage für den Reichtum einiger europäischer Staaten. Sklaven = Sache In den Südstaaten der USA und auf vielen Inseln der Karibik gab es große Plantagen mit Baumwolle und Tabak, wo die aus Afrika verschleppten Menschen als Sklavinnen und Sklaven arbeiten mussten. Die meisten lebten unter menschenunwürdigen Bedingungen ohne persönliche Freiheit. Sie galten als Sache, mit der der Besitzer machen konnte, was er wollte. Sie durften die Plantagen nicht verlassen und brauchten für eine Heirat die Erlaubnis ihres Herrn. M2 Über die Sklaverei Q Meine Brüder und Schwestern wurden zuerst versteigert, einer nach dem anderen, während mich meine Mutter, gelähmt vor Schmerz, bei der Hand hielt. Dann kam sie an die Reihe, und sie wurde an Mr. Riley verkauft. Als für mich Geld geboten wurde, drängelte sich meine Mutter durch die Menge und warf sich vor Mr. Riley zu Füßen. Halb von Sinnen aus Angst, von allen ihren Kindern getrennt zu werden, flehte sie ihn an, so wie es nur eine Mutter kann, doch mich zu kaufen. So wäre wenigstens ihr jüngstes Kind bei ihr. Der Mann machte sich mit brutalen Schlägen und Tritten von ihr los. Meine Mutter sah ich nie wieder. (nach: J. H. Franklin, From Slavery to Freedom, 1999) M3 Sklavenauktion in den Vereinigten Staaten 1861 (Illustration, Journal Universel, 1861) M5 Dreieckshandel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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