Zeitbilder 2, Schulbuch

Anwendungsbereich 6: Begegnungen zwischen dem Eigenen und dem Fremden in der Frühen Neuzeit 131 Kriege Schließlich wehrten sich die Native Americans gegen die Vertreibungen und Angriffe. Das führte zu brutalen Auseinandersetzungen und über 300 Kriegen. Die US-Armee wollte ihre Gegner oft eher vernichten als besiegen. Außerdem schleppten die Europäer Krankheiten (zB Pocken) ein, und Native Americans kamen durch die Siedler viel leichter an Alkohol. Ganze Völker starben aus. Reservate Um 1900 lebten nur noch etwa 270 000 Native Americans auf dem Gebiet der heutigen USA. Unter Zwang und mit großer Brutalität siedelte die Regierung fast alle Völker in Reservate, meist entlegene und unfruchtbare Gebiete, um. Kinder wurden oft in spezielle Internate gegeben: Dort versuchte die Regierung, sie zu „amerikanisieren“, und unterdrückte damit die Sprachen und die traditionelle Lebensweise der Native Americans. Der Bau der Eisenbahn von der Ost- zur Westküste brachte weitere Siedler ins Land. Die wilden Büffel, die für das Überleben der Natives wichtig waren, wurden fast ausgerottet. Das Leben der Native Americans heute Bürgerrechte Erst 1924 erhielten die Natives amerikanische Bürgerrechte und durften wählen. Nicht alle Natives waren damit einverstanden, weil sie Angst hatten, als amerikanische Bürger ihre Stammeszugehörigkeit zu verlieren. Leben am Rande Von den heute ca. 2,8 Millionen Natives in den USA lebt fast die Hälfte in großen und kleineren Städten, oft in Slums. Die andere Hälfte wohnt in Reservaten. Manche davon haben durch Spielcasinos neue Verdienstmöglichkeiten gefunden, denn in Reservaten hat die US-Regierung kein Kontrollrecht. Andere versuchen am Tourismus zu verdienen, zeigen traditionelle Tänze und verkaufen Schmuck und Handarbeiten. In vielen Reservaten aber herrschen Armut und Gewalt. Viele Menschen dort haben keine gute Schulbildung und sind arbeitslos. Von allen Bevölkerungsgruppen haben die Natives die höchste Rate von Schulabbrechern (ca. 54%). Kindersterblichkeit und die Selbstmordrate auch bei jungen Menschen sind hoch, Teenagerschwangerschaften sind häufig, und die Lebenserwartung ist viel niedriger als im Rest der Bevölkerung. M5 Pine-Ridge-Reservat der OglalaSioux-Natives (Wounded Knee, South Dakota, Foto 2015, James Nord) M6 Ein Irokese bei einem Pow wow, einem Treffen mit traditionellen Tänzen und Gesängen, die dem Zusammenhalt dienen, aber auch touristische Attraktionen sind. (Foto 2015) 1 Beschreibe die beiden Bilder M1 und M4. Achte dabei besonders auf die dargestellte Kleidung, die Waffen, die Tätigkeiten der Menschen und die Bildhintergründe. (HMK I) 2 Überprüfe, wie man an diesen beiden Bildern erkennen kann, ob der Künstler ein Native American war oder nicht. (HMK III) 3 Ermittle mögliche Gründe für die unterschiedlichen Übersetzungen des gleichen Satzes (M2). Recherchiere in einem Lexikon oder im Internet, wo die aufgezählten Völker der Natives lebten. (HMK II) 4 Vergleiche die Aussagen der Lakota-Kinder (M3) mit dem Schulbuchtext dieser Doppelseite. Markiere alle Informationen, die in der Quelle und im Text vorkommen. Stelle fest, welche Informationen nur in der Quelle enthalten sind. (HOK II) 5 Beschreibe das Foto M5 (Personen, Gegenstände, Umgebung, Stimmung, Unterkunft, …). Erläutere, welche Aspekte über das Leben in Reservaten hier sichtbar werden. (HMK III) 6 Beschreibe das Foto M6. Überlege, welche Wirkung mit dieser Frisur erzielt werden sollte. Vergleiche den Kopfschmuck und seine Wirkung beim Native American mit einem heutigen Irokesenhaarschnitt („Iro“). Nenne mögliche Gründe, warum heute Menschen eine solche Frisur tragen. (HOK II) 7 Gestaltet in Kleingruppen mit Zeichnungen oder mit ausgedruckten Fotos Plakate über die Kultur der Native Americans für die Klasse. (HFK III) 8 Entwickle eine Liste möglicher Unterrichtsfächer, mit denen Kinder der Native Americans eine gute Schulbildung erhalten und gleichzeitig auch ihre traditionelle Kultur bewahren. (HOK III) ca. 10 000 v. Chr. heute Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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