EINFLUSS DES GRIECHISCHEN DRAMAS AUF DIE DEUTSCHE LITERATUR 57 Monolog und Dialog Der Monolog (das Sprechen einer Person mit sich selbst) hat unterschiedliche Funktionen: 1. Der berichtende Monolog teilt mit, was auf der Bühne nicht dargestellt wird oder werden kann („Mauerschau“). 2. Der deutende Monolog gibt einen Kommentar zur Lage. 3. Der Konfliktmonolog ist ein abwägendes Streitgespräch der Hauptfigur mit sich selbst. Wir werden zu Mitwissenden ihrer Überlegungen, ihrer gegensätzlichen Strebungen und ihrer Entscheidung. Unter einem Dialog versteht man die Wechselrede zweier oder mehrerer Personen. Vor allem treibt der Dialog die Handlung voran und macht Gegensätze sichtbar, die zum Konflikt führen. Zur Sprachform Die Sprache des antiken Dramas ist gekünstelt. Aristoteles verlangte vom tragischen Dichter, dass er seinen Stoff in einer rhythmisch gestalteten, idealisierten, vom Alltag abgehobenen Sprache vortrage. Die barocken Poetiken übernahmen diese Forderung: Die Angehörigen der höheren Stände in einer Tragödie hatten eine gehobene Sprachform zu sprechen; die bürgerlichen Figuren der Komödie konnten eine volkstümliche, auch derb-vulgäre Sprache verwenden. Die deutschen Klassiker benützten eine Bildungssprache, die in starkem Maß bildhaft ist. 10. Erstellen Sie in Partnerarbeit ein Poster, das das griechische Theater und seine Eigenheiten zum Thema hat: • Wählen Sie die Aspekte aus, die Ihnen wichtig erscheinen. • Suchen Sie nach Möglichkeit passende Abbildungen. • Verfassen Sie kurze Texte zu dem jeweiligen Aspekt. • Gestalten Sie mit diesen Versatzstücken das Poster. • Stellen Sie Ihre Ergebnisse in der Klasse zur Schau und geben Sie einander Feedback. Gebundene, idealisierte Sprache Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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