EPOCHENÜBERBLICK 46 RENAISSANCE, HUMANISMUS, REFORMATION | ETWA 1450 BIS 1600 GESCHICHTE GESELLSCHAFT/WIRTSCHAFT WISSENSCHAFT/TECHNIK 1453 Eroberung Konstantinopels durch die Türken. 1493 Kolumbus entdeckt Kuba und Haiti. 1493 – 1519 Kaiser Maximilian I. 1517 Martin Luther schlägt seine 95 Thesen an. 1521 Reichstag zu Worms (Luther vor Karl V.). Erdumsegelung Magellans. 1524 – 1525 Bauernaufstände. 1529 1. Wiener Türkenbelagerung. 1532 Nürnberger Religionsfriede. Aufstieg des Protestantismus. 1540 Gründung des Jesuitenordens (Ignatius v. Loyola). Wird später zum Träger der Gegenreformation. 1545 – 1563 Konzil von Trient: Beginn der Gegenreformation. 1555 Augsburger Religionsfriede (Cuius regio, eius religio – wessen Gebiet, dessen Religion). 1558 – 1603 Elisabeth I. von England. 1562 – 1598 Hugenottenkriege in Frankreich. 1568 – 1648 Aufstand der Niederlande gegen die spanische Herrschaft. 1588 Niederlage der spanischen Armada gegen England. Niedergang des universalen Papst- und Kaisertums. Das Rittertum verliert seine politische, wirtschaftliche und militärische Macht und verfällt. Landsknechtheere. Schießpulver. Erstarken der territorialen Fürstenmacht. Wachsen der Städte (Wien, Nürnberg, Augsburg, Straßburg, Frankfurt, Köln u. a.). Wohlstand der Handwerker und Kaufleute. Geldwirtschaft, Zunftwesen. Es entsteht ein reiches und gebildetes Stadtpatriziat (z. B. Fugger in Augsburg). Das Bürgertum wird Produzent und Konsument der Literatur. Die Erforschung Amerikas bringt neue Nahrungs- und Genussmittel nach Europa (z. B. Kakao). Bauern, Bürger und der Adel wenden sich (auch in Süddeutschland und Österreich) großteils der neuen lutherischen Glaubenslehre zu. Fanatische Glaubenseiferer (Sektierer). Johannes Gutenberg erfindet den Buchdruck mit beweglichen Lettern (nach 1450). Papiererzeugung in Deutschland. Aufblühen des Humanismus in Städten und Universitäten (Wien, Nürnberg, Straßburg, Heidelberg). Herausgabe lateinischer und griechischer Handschriften; Studium alter Sprachen (Johannes Reuchlin, Erasmus von Rotterdam). Grammatik, Rhetorik. Latein als übernationale Gelehrtensprache. Erfindungen: Taschenuhr (Peter Henlein), Globus, Brille, Mikroskop, Landkarten. Naturwissenschaften: Pharmazie (Paracelsus), Anatomie, Astronomie (Nikolaus Kopernikus: heliozentrisches Weltbild, Galileo Galilei), Mechanik u. a. KUNST/MUSIK LITERATUR THEOLOGIE Späte Gotik In Österreich: Errichtung gotischer Kirchen, Rat- und Bürgerhäuser (Stephansdom, Kornmesserhaus in Bruck). Spätgotische Plastik („Schöne Madonnen“). Hieronymus Bosch (gest. 1516): Maler phantastischer Bilder. Renaissance Italien: Florenz: Dom, Baptisterium. Donatello (Plastik); Philippo Lippi (Malerei). Rom: Michelangelo Buonarotti (Petersdom, Sixtinische Kapelle); Raffael Santi (Madonnenbilder); Leonardo da Vinci (Universalgenie). Deutschland: Matthias Grünewald (Isenheimer Altar); Tilman Riemenschneider (Bildhauer); Albrecht Dürer (Maler, Kupferstecher); Lukas Cranach und Hans Holbein der Ältere und der Jüngere (Maler). Heidelberger Schloss. Österreich: Bürgerhäuser, Schlösser, Burgen (Schloss Porcia, Schallaburg, Landhaus in Graz). Musik: Orlando di Lasso (polyphone Chorwerke, Messen); Giovanni da Palestrina. Dichter der frühen Renaissance in Italien: Francesco Petrarca (gest. 1374): Gedichte; Giovanni Boccaccio (gest. 1375): Novellensammlung II Decamerone. Deutsche Literatur: Bearbeitungen und Nacherzählungen mittelalterlicher Epen, Erzählungen und Legenden werden zu „Volksbüchern“ (Melusine, Die schöne Magelone, Die heilige Genoveva). Schwanksammlungen: Till Eulenspiegel, Schildbürger; Jörg Wickram: Rollwagenbüchlein; Martin Montanus: Wegkürzer; Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Fastnachtspiele: Hans Rosenplut; Hans Sachs (Nürnberg). Satirische Schriften, Narrenliteratur: Sebastian Brant: Das Narrenschiff; Erasmus von Rotterdam: Lob der Torheit. Dialoge: Ulrich von Hutten. Übersetzungen: Martin Luther: Neues Testament (1522), später auch Altes Testament; Eleonore von Österreich (1433–1480): Pontus und Sidonia. Streitschriften der Reformation: Martin Luther: Von der Freiheit eines Christenmenschen, Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche, An den christlichen Adel deutscher Nation. Sendbrief vom Dolmetschen; Thomas Murner: Vom großen Lutherischen Narren. Meistersang: Hans Sachs, Nürnberg. Kirchenlieder: Martin Luther, Gesangbuch. Englische Literatur: William Shakespeare (1564 – 1616): Dramen und Sonette. Die Reformation strebte nach der Ablösung des mittelalterlichen Kirchenbildes und nach der Rückbesinnung auf die biblischen Texte. Damit geriet sie in die Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche. Entwicklung der Reformation in Deutschland. 1517: Veröffentlichung der 95 Thesen Luthers. 1521: Reichstag zu Worms. Luther: Hier stehe ich, ich kann nicht anders. 1522: Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. 1534: Luthers Bibelübersetzung des Alten und des Neuen Testaments. 1555: Augsburger Religionsfriede: Cuius regio, eius religio (der Fürst bestimmt die Religion der Untertanen). Reformation in der Schweiz: Ulrich Zwingli (1484 – 1531). Johannes Calvin (1509 – 1564). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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