190 FLORA: Zuwider? Er Schelm wird nur zu gut wissen, dass ein schwarzer Lockenkopf einem Mann am besten lasst.1 TITUS (für sich): Die Peruck’n wirkt! FLORA: Er will also hier einen Dienst? Gut, Er is aufgenommen. Aber nicht als Knecht! Er zeigt Kenntnisse, Eigenschaften, besitzt ein vorteilhaftes Äußeres – TITUS (für sich): Die Peruckenkraft wirkt heftiger! FLORA: Er soll die Aufsicht über das Gartenpersonale haben, Er soll den Übrigen Befehle erteilen; Er soll nach mir im Garten der Erste sein. TITUS (beiseite): Die Peruck’n hat gesiegt! 5. Erschließen Sie die für Nestroy typische Ausdrucksweise anhand dieses Abschnitts: • Listen Sie charakteristische Stilmerkmale auf. • Erklären Sie die Machart ausgewählter Wortspiele und ihre Bedeutung. • Analysieren Sie den Effekt, den Nestroy mit diesen Wortspielen erreicht. Titus Feuerfuchs wird mit Hilfe seines Charmes und diesmal mit einer blonden Perücke Sekretär der Frau von Cypressenburg. Die Verwirrung unter all den Damen, denen er den Hof macht, führt zur Aufdeckung seiner wirklichen Haarfarbe. Die Damen sind entsetzt: CONSTANTIA (zu Titus): Ach, wie abscheulich sieht Er aus! FLORA (zu Titus): Und die rote Ruben hat mich heirat’n woll’n? FRAU VON CYPRESSENBURG (zu Titus): Er ist ein Betrüger, fort, hinaus! ALLE: Hinaus! Titus Feuerfuchs bekennt sich zu seinen roten Haaren und heiratet diejenige, die ihn nicht verachten kann, weil sie auch rote Haare hat, die Gänsehüterin Salome Pockerl. 6. Setzen Sie sich damit auseinander, welche Auswirkungen stereotype Zuschreibungen auf die Betroffenen haben können: • Erklären Sie, warum Titus versucht, seine wahre Haarfarbe zu verbergen. • Analysieren Sie, von welchen außeren (korperlichen) Merkmalen viele Menschen auf seelische und geistige Eigenschaften schließen. • Erläutern Sie moderne Formen der Diskriminierung, mit denen Sie selbst und/oder Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler schon konfrontiert wurden. • Diskutieren Sie, warum Merkmale einer Minderheit oft zur Zielscheibe des Spotts der Mehrheit werden. 7. In Kleingruppen: Verfassen Sie einen Appell an die Schülerinnen und Schüler Ihrer Schule zum Thema: Diskriminierung und Mobbing. • Wählen Sie zunächst, in welcher Form Ihr Appell veröffentlicht werden soll (z. B. in sozialen Medien, als Poster, Flugblatt, Podcast, Video). • Fassen Sie die Erkenntnisse aus der vorangegangenen Diskussion zusammen. • Wählen Sie drei wesentliche Punkte aus, die das Zentrum Ihres Appells bilden sollen. • Formulieren Sie diese Punkte aus. • Ergänzen Sie diesen Appell mit grafischen, visuellen bzw. akustischen Elementen, um ihn noch wirksamer zu machen. • Präsentieren Sie Ihren Appell in der Klasse. 1 am besten lasst: am besten steht, passt 60 65 70 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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