Mit den Stäbchen nehmen wir im Dunkeln nur Helligkeitsunterschiede wahr, aber keine Farben. Jedes einzelne Stäbchen liefert einen Bildfleck, also ein Pixel. Somit hat jedes Auge eine Auflösung von 125 Megapixel. Etwa 3–6 Millionen Zapfen (Abb. 26.10) ermöglichen das Sehen von Farben und das Erkennen scharfer Umrisse am Tag. Nähere Details dazu findest du in Kapitel 36. Nicht alle Bereiche der Netzhaut haben Sehzellen. Im ersten Experiment dieses Kapitels hast du beobachtet, dass bei einem gewissen Abstand das Auge verschwindet. Der Grund hierfür ist, dass sich dort, wo der Sehnerv aus dem Auge austritt, keine Sehzellen befinden (Abb. 26.11). Wird ein Gegenstand genau auf diesen Bereich der Netzhaut abgebildet, kann das Objekt nicht wahrgenommen werden. Dieser Bereich des Auges wird auch blinder Fleck genannt. Im Alltag fällt dir dieser Bereich nicht auf, da dieser Bereich sehr klein ist und du, sofern du gesund bist, Gegenstände mit zwei Augen beobachtest. Das Gehirn setzt zwei zweidimensionale Bilder in ein dreidimensionales Bild zusammen. Das räumliche dreidimensionale Wahrnehmen ist nicht angeboren und selbstverständlich. Die Tatsache, dass Filme, Smartphones und Spielekonsolen nur mit enormem technischem Aufwand eine annähernd räumliche Wahrnehmung erschaffen, spricht für die Komplexität. Mit einem Auge alleine lässt sich nur zweidimensional sehen. Doch wenn beide Augen ein Objekt betrachten, fügt das Gehirn die beiden leicht versetzten Bilder zu einem dreidimensionalen Bild zusammen – somit können wir räumlich sehen. Um diese Aufgabe richtig erfüllen zu können, muss das Gehirn zwei Bilder erhalten, die die gleiche Qualität haben. Zeige, was du kannst! 26.1 Betrachte Abb. 26.12 und erkläre, warum der Abstand paralleler Schienen mit zunehmender Entfernung immer kleiner zu werden scheint. 26.2 Erkenne das dreidimensionale Bild in Abb. 26.13 (Ein Tipp: Es sind wollige, weiße Vierbeiner zu sehen). 26.3 Beschreibe einer Person aus deiner Familie die Entstehung des Bildes auf der Netzhaut mit den Begriffen Lichtbündel, Leuchtfleck und Bildfleck und zeichne eine eigene Skizze. 26.4 Vergleiche den Verlauf eines Lichtbündels zwischen einer Lochkamera, einer Kamera und dem Auge. Beschreibe einem Freund oder einer Freundin den Verlauf in deinen eigenen Worten und verwende die Begriffe Leuchtfleck und Bildfleck. 26.10 Aufbau der Netzhaut 26.11 Blinder Fleck auf der Netzhaut 26.12 Schienen in die Unendlichkeit 26.13 Erkennst du das dreidimensionale Bild? …Einzelne Leuchtflecke von Gegenständen werden auf der Netzhaut des Auges als Bildflecke abgebildet. Im Gehirn wird das kopfstehende Bild in ein aufrechtes Bild umgewandelt. Fixpunkte 80 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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