66 Sicherheit im Straßenverkehr 23.1 Ein Fuchs bei Nacht fotografiert Wusstest du schon…? …, dass Reflektoren auch „Katzenaugen“ genannt werden? Die Netzhaut im Auge von Katzen hat eine Art Spiegelfläche. Wenn das Auge angeleuchtet wird, reflektiert ein Teil der Netzhaut das Licht (Abb. 23.2a). Die Reflektoren hat der Brite Percy Shaw im Jahre 1934 erfunden. 23.2 a und b Leuchtende Katzenaugen in der Realität und Retroreflektoren bei einem Fahrrad 23.3 Prinzip eines Retroreflektors 23.4 Der Klettverschluss ist ein Beispiel für eine Nachahmung der Natur. Dies nennt man Bionik. Wie machst du dich auf der Straße sichtbar? 23 Du bist dran: Was kannst du tun, damit dir im Straßenverkehr nichts passiert? Welche Situationen hast du bereits erlebt, die besonders gefährlich für dich waren? Sammle zunächst deine Gedanken und schreibe sie stichwortartig in dein Physikheft. Erzählt und diskutiert eure Erfahrungen nun in der Klasse. Fertigt dabei eine gemeinsame Mindmap an (Stichwort: Sender-Empfänger-Modell). Du hast sicher schon einmal das Wort „Reflektor“ gehört. Das Ziel von Reflektoren ist es, einen Großteil des einfallenden Lichts zurückzuwerfen (reflektieren). Somit kannst du von anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern besser gesehen werden. Reflektoren senden aber von selbst kein Licht aus. Sie benötigen eine Lichtquelle (Sender), dienen selbst als Zwischensender und reflektieren das Licht zum Empfänger (unser Auge). Reflektoren findest du auch in der Natur. Der Mensch versucht die Natur technisch nachzuahmen – dies nennt man Bionik. Sicherlich hast du schon einmal die Augen eines Tiers, z.B. von einem Fuchs oder einer Katze, im Dunkeln leuchten sehen (Abb. 23.1). Fotografierst du Tieraugen mit Blitzlicht, so erscheinen diese, als würden sie selbst leuchten. Selbstverständlich tun sie das nicht, sie wirken wie gute Reflektoren. Damit zeigt uns die Natur, dass Glaskugeln bzw. Glasperlen ideale Reflektoren sein können. Nach diesem Prinzip hat der Mensch sogenannte Retroreflektoren nachgebaut. Dabei handelt es sich um sogenannte Triplespiegel, das sind drei flache spiegelnde Oberflächen, die zueinander senkrecht angeordnet sind. Trifft Licht aus einer bestimmten Richtung auf den Retroreflektor, so wird es in die gleiche Richtung zurückgeworfen. Es müssen nur alle drei Oberflächen hintereinander getroffen werden. Das gilt aber nicht nur für Licht. Wenn du einen Gummiball in eine Mauerecke wirfst, sodass er alle Seiten der Wand berührt, wird er wieder zu dir zurückkommen (Abb. 23.3 – Blau und Rosa). Die bekanntesten Retroreflektoren werden umgangssprachlich „Katzenaugen“ genannt (orange Reflektoren auf Speichen beim Fahrrad, Abb. 23.2 b). Du bist dran: Beschreibe den Lichtweg bei einem Retroreflektor (Abb. 23.3) mithilfe des Sender-Empfänger-Modells. Beschreibe verschiedene Anwendungsgebiete, wo diese Reflektoren aus deiner Sicht sinnvoll wären. Das Übertragen von Naturphänomenen auf die Technik nennt man Bionik. Das Wort „Bionik“ ist aus den Wörtern Biologie und Technik zusammengesetzt. Ein weiteres Beispiel der Bionik im modernen Alltag ist der Klettverschluss. Diese Idee hat sich der Mensch von der Klette abgeschaut (Abb. 23.4). Die Natur optimierte im Laufe der Evolution Strukturen und Prozesse. Die Bionik, und somit der Mensch, versuchen aus diesen Entwicklungen zu lernen. Das Reflexionsgesetz hilft dir bei Dunkelheit oder schlechter Sicht, Gefahren zu erkennen oder selbst gesehen zu werden. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, werden häufig Retroreflektoren eingesetzt. Du findest diese z.B. an der Rückseite von Fahrzeugen oder Fahrradscheinwerfern. Weitere Beispiele sind Bänder für Haustiere (z. B. für Hunde) oder in Kleidung eingearbeitete Reflektoren (Abb. 23.5). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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