Big Bang 3, Schulbuch

114 Ein gut funktionierender FI-Schalter löst innerhalb von bloß 0,2 Sekunden aus. Das ist so schnell, dass ein Mensch im Stromkreis im Idealfall mit dem Schrecken davonkommt. Trotzdem solltest du es nicht herausfordern und im Umgang mit dem Strom wirklich sehr, sehr gut aufpassen! Rund 10 % der tödlichen Stromunfälle passieren übrigens in der Badewanne: Im Wasser Hände weg von angesteckten elektrischen Geräten! B 19.12 Das Handy in der Badewanne ist nicht gefährlich, solange es nicht angesteckt ist. Das gilt auch für Handys! Solange sie nicht angesteckt sind, kann nichts passieren - außer, dass das Handy ins heiße Wasser fällt und kaputt wird (B 19.12). Wenn du es ansteckst, dürfte bei richtig verlegten Kabeln eigentlich auch nichts passieren. Trotzdem kam es in der Vergangenheit immer auch wieder zu tödlichen Unfällen mit angesteckten Handys in der Badewanne, weil die Sicherheitsvorrichtungen im Haushalt nicht richtig installiert waren. Deshalb: Im Wasser Hände weg von angesteckten Handys! Man kann nicht sagen, der elektrische Widerstand deines Körpers ist so und so groß, weil er von vielen Umständen abhängt. Wenn du in A 5 die Elektroden fester packst oder nasse Hände hast, sinkt der Widerstand zum Beispiel sehr deutlich ab. Außerdem hängt er davon ab, ob du Wechsel- oder Gleichstrom verwendest, wie groß die Spannung ist und wo der Strom durch deinen Körper fließt (B 19.13). Pi mal Daumen liegt der Körperwiderstand im Bereich zwischen 1000 Ω und 50.000 Ω. 500 Ω 500 Ω 500 Ω 500 Ω 100 Ω B 19.13 Der Körperwiderstand besteht aus Teilwiderständen, die hier beispielhaft recht niedrig angenommen sind, um den schlimmsten Fall zu berechnen. B 19.10 Blick in den Sicherungskasten: Der linke schwarze Kippschalter ist der FI-Schalter. Er ist zum Schutz des Menschen. Er kann durch einen Druck auf die blaue Taste ausgeschaltet bzw. überprüft werden. Die schwarzen Schalter rechts sind zwei Sicherungsautomaten, die die Leitungen vor dem Durchschmoren schützen. Es gibt aber noch einen weiteren, sehr wirkungsvollen Schutzmechanismus, den sogenannten FehlerstromSchutzschalter, kurz FI-Schalter genannt (B 19.10). Er misst, ob gleich viel Strom aus der Wohnung kommt wie auch hineinfließt. Fließt weniger Strom aus der Wohnung, dann fließt der Rest entweder über die Erdung ab (B 19.9 b) oder über einen Menschen, der gerade in den Stromkreis geraten ist (a). In beiden Fällen liegt ein gefährliches Problem vor und der FI-Schalter springt sofort heraus und unterbricht den Strom in der gesamten Wohnung. Woher weiß aber der FI-Schalter, dass der Strom falsch abzweigt? Die beiden stromführenden Leiter sind im Schalter zu einer Spule aufgewickelt und erzeugen jeweils ein Magnetfeld. Wenn genauso viel Strom in die Wohnung hinein wie hinaus fließt (B 19.11 a) heben die Magnetfelder in diesem Fall einander auf. Die Spule ist nicht magnetisch – es passiert nichts. Das ist der Normalfall. B 19.11 a) Es fließt gleich viel Strom rein wie raus (roter und blauer Pfeil). Die Magnetfelder heben einander auf und es passiert nichts. b) Es fließt weniger Strom raus (blauer Pfeil) als rein (roter Pfeil). Irgendwo in der der Wohnung fließt also Strom ab. Die Spule wird magnetisch und der Schalter klickt. Wenn der Strom aber über einen Menschen oder die Erdung falsch abfließt (B 19.11 b), ist der Strom durch die beiden aufgewickelten Kabel unterschiedlich groß. Nun heben einander die magnetischen Wirkungen nicht mehr auf. Die Spule wird in Summe nach außen hin stark magnetisch, der Schalter klickt und der gesamte Stromfluss kommt zum Erliegen! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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