Big Bang 3, Schulbuch

105 18 Der Energiehunger der Welt Bei den alten Glühlampen wurden also nur 5 % der elektrischen Energie für den eigentlichen Zweck verwendet, nämlich um Licht zu erzeugen. Umgekehrt wurden also 95 % der Stromenergie verschwendet. Das ist katastrophal! Und deshalb war die Maßnahme der EU, Glühlampen zu verbieten, eine sinnvolle Sache ( A 23 ). Aber welche Alternativen gibt es? Da ist einmal die Halogenlampe. Sie ist eine Weiterentwicklung der Glühlampe und meistens sehr klein ausgeführt (B 18.57). Sie hat ebenfalls einen Glühfaden und als Füllgas einen Halogenzusatz. Halogene sind Stoffe wie Iod, Brom oder Chlor. Dieser Halogenzusatz hilft dabei, dass der Glühfaden nicht so leicht verdampft. Halogenlampen leben daher länger – und sie leuchten auch heller. Aber ihr Wirkungsgrad ist mit 8 bis 12 % auch nicht das Gelbe vom Ei (T 18.4). Leuchtmittel Wirkungsgrad Lichtausbeute LED 25–40 % 80–150 lm/W Energiesparlampe 15–25 % 40–60 lm/W Halogenlampe 8–12 % 15–20 lm/W Glühlampe 3–5 % 10–15 lm/W T 18.4 Vergleich der Wirtschaftlichkeit von Lampen: Die Leuchtstärke wird in Lumen (lm) angegeben. Dann sind da die Energiesparlampen. Eine sperrigere, aber genauere Bezeichnung ist Kompaktleuchtstofflampe. Sie ist nämlich gewissermaßen eine aufgerollte Leuchtstoffröhre, wie du in der Röntgenaufnahme in B 18.58 gut erkennen kannst. Damit sie besser aussieht, sind diese Röhren meist unter einer Hülle. Im Inneren befindet sich Quecksilberdampf, der durch den Stromfluss zum Leuchten gebracht wird. B 18.57 Halogenlampen sind eine Weiterentwicklung der Glühbirne und ziemlich klein. B 18.58 Eine Energiesparlampe im Röntgenlicht Energiesparlampen haben einen höheren Wirkungsgrad als Halogenlampen und sind daher sparsamer. Sie haben aber auch Nachteile. Erstens dauert es ein wenig, bis sie ihre volle Leuchtkraft erreichen. Zweitens empfinden die meisten Menschen ihre Leuchtfarbe als nicht so angenehm. Der größte Nachteil ist jedoch das giftige Quecksilber in den Röhren. Kaputte Energiesparlampen gehören auf den Sondermüll. Trotzdem kann das Quecksilber natürlich irgendwann einmal frei werden und die Umwelt belasten. Noch besser als Energiesparlampen sind LED-Lampen ( A 24 ). Diese setzten sich aus vielen Leuchtdioden, ähnlich wie die in (B 18.53), zusammen. LEDs gibt es in vielen Farben. Wenn man rote, grüne und blaue LEDs mischt, kann man alle Farben erzeugen. Wenn alle LEDs gleich stark leuchten, erhält man weiß. Das nutzt man bei einer Videowall aus, aber auch beim Display eines Handys ( A 25 und A 27 ). LEDs sind noch sparsamer, halten länger, geben angenehmeres Licht ab und enthalten kein Quecksilber. LEDs sind vielfältig einsetzbar: Als Glühbirnenersatz, in Taschenlampen, Autoscheinwerfern, bei Videowalls und als Effektleuchte in Wohnungen (B 18.59). B 18.59 LED-Lampen gibt es in praktisch allen Farben. Früher schaute man beim Lampenkauf auf die Wattangabe, um die richtige Helligkeit zu erwischen. Eine 25 W-Glühbirne war eine Funzel, 100 W strahlten schön hell. Bei den verschiedenen Methoden der Lichterzeugung heutzutage hat der Blick auf die Watt wenig Aussage. Deshalb schaut man heute auf die Lumen (lm). Zwei Lampen mit gleich viel Lumen empfindest du als gleich hell. Eine sehr helle Lampe hat 1500 Lumen. Bei einer LED-Lampe schaffst du das mit 10 W, bei einer Glühlampe mit 100 W (T 18.4). Kurz zusammengefasst Ein Jahrhundert lang erzeugte man Licht durch das Glühen eines Metallfadens. Weil der Wirkungsgrad von Glühbirnen katastrophal ist, stieg man auf Halogenlampen, Kompaktleuchtstofflampen und letztlich LEDs um. LEDs sind im Kommen, weil sie stromsparend und ungiftig sind. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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