102 Das CO2, das wir Menschen durch Verbrennung fossiler Brennstoffe in der Vergangenheit freigesetzt haben, hat die Erde schon um knapp 1 °C aufgeheizt. Wie sich die Temperaturen weiter entwickeln werden, hängt davon ab, mit welchem Tempo Erdöl und Co. in Zukunft verbrannt werden. Man kann also nur einen möglichen Entwicklungsbereich angeben (B 18.43). Ziel wäre, dass die Temperatursteigung bis 2100 maximal 2 °C beträgt. Aber auch +6 °C sind durchaus möglich. Das klingt vielleicht nach nicht so viel. Aber du musst bedenken, dass es in den Eiszeiten nur etwa 5 bis 10 °C kälter war als jetzt ( A 18 ). Und das reichte aus, um große Teile von Europa mit Gletschern zu überziehen. Plus 6 °C bedeutet also eine extreme Warmzeit und wäre eine ultimative Katastrophe für die Welt! Deshalb muss man darum kämpfen, den Strom aus erneuerbarer Energie zu gewinnen. Fangen wir da beim größten Brocken an: der Wasserkraft. Es gibt hier prinzipiell zwei Möglichkeiten. Da sind zunächst einmal rund 40 Laufkraftwerke an den großen Flüssen, allen voran natürlich an der Donau. Dort zapft man die Lageenergie des Wassers ab, wenn dieses beim Kraftwerk rund 10 m an Höhe verliert. Sieh dir dazu B 14.5 (S. 53) und B 17.20/21 (S. 86) an. B 18.44 Beispiel für den unterschiedlichen Energiebedarf im Laufe verschiedener Wintertage: Zu den Spitzenzeiten sind Speicherkraftwerke extrem wichtig. B 18.45 Vereinfachte Darstellung eines Speicherkraftwerkes: Einen der Stauseen kannst du im B 18.40 (S. 100) sehen. Uhrzeit 0 0 relativer Energiebedarf 20 40 60 80 100 2 4 6 8 10 12 14 16 18202224 Werktag Samstag Sonntag Zu üsse kraftwerk Stromleitung Turbine und Generator Turbine und Generator Pumpe Stausee Stausee Laufkraftwerke liefern die sogenannte Grundlast, also den Strom, der pausenlos benötigt wird. Die Spitzenlast, die vor allem mittags und abends auftritt (B 18.44), decken neben den Wärmekraftwerken knapp 50 Speicherkraftwerke ab. Sie haben ein oder mehrere Staubecken, aus denen Wasser abgelassen wird, um Strom zu erzeugen ( A 20 ; B 18.45). Speicherkraftwerke sind also nur zu bestimmten Zeiten in Betrieb. Bei Stromüberschuss, etwa in der Nacht, wird das Wasser wieder hinaufgepumpt, um für die nächste Spitzenlast bereit zu sein. B 18.46 Alle Windkraftanlagen Ende 2022 Die Wasserkraft ist in Österreich bereits komplett ausgebaut. Hier gibt es also nichts mehr zu holen. Aber für Windkraftwerke (T 18.3; B 17.24, S. 87) gibt es noch jede Menge Platz. Viele Windräder auf einen Haufen nennt man einen Windpark. Ein Blick auf B 18.46 zeigt dir, dass einige Bundesländer ihre Hausaufgaben punkt Windenergie schon recht gut erledigt haben – und andere eher weniger. B 18.47 Der Windpark in Oberzeiring ist nicht nur einer der größten von Österreich, sondern in einer Seehöhe von über 1900 m auch der höchstgelegenste. Die Leistung eines Windkraftwerkes ist von der Windgeschwindigkeit abhängig. Deshalb eignen sich als Standort einerseits Ebenen sehr gut, andererseits aber auch Bergrücken. Das zeigt das Beispiel Steiermark. Alle steirischen Windparks befinden sich auf über 1.250 Meter Seehöhe, der höchstgelegenste auf über 1.900 Meter (B 18.47). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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