Big Bang 2, Schulbuch

79 8 Adlerauge sei wachsam Obwohl deine Augen durch die Pupillen vor grellem Licht geschützt sind, musst du trotzdem gut aufpassen! Zum Beispiel darfst du niemals direkt in die Sonne schauen, nicht einmal, wenn du eine Sonnenbrille aufhast (B 8.14). Du könntest dadurch deine Netzhäute dauerhaft schädigen. Es ist aber auch gefährlich, direkt in den Strahl eines Laserpointers oder einer LED zu schauen! Wenn du deinen Daumen anvisierst und abwechselnd die Augen schließt ( A 11 ), dann springt er hin und her. Je näher er bei deinen Augen ist, desto stärker ist der Effekt. Deine Augen sind etwa 6 cm auseinander und liefern daher sehr ähnliche, aber trotzdem etwas unterschiedliche Bilder. Die „Bildverarbeitungs-Software“ in deinem Gehirn kann die zwei 2D-Bilder deiner Augen zu einem 3D-Bild zusammensetzen! Du kannst diesen Effekt gleich ausprobieren. In B 8.15 siehst du zweimal dieselbe Kugel aus einer leicht anderen Position. Beginne jetzt zu schielen. Dabei entstehen vier Kugeln, zwei mit jedem Auge. Schiele so, dass sich die beiden mittleren Kugeln überdecken. Dann musst du etwas geduldig sein, bis dein Gehirn versteht, was es da eigentlich sieht. Irgendwann macht es in deinem Hirn plopp, und du siehst die mittlere Kugel in 3D! B 8.15 Zwei Kugeln unter leicht unterschiedlichem Blickwinkel B 8.14 Bei einer Sonnenfinsternis muss man spezielle Brillen verwenden, um die Augen zu schützen (siehe auch B 5.52, S. 53). Gib immer gut auf deine Augen acht! Den farbigen Teil der Augen nennt man Regenbogenhaut oder Iris. Das Loch in der Iris, durch das das Licht eintreten kann, ist die Pupille. Diese ist schwarz, weil sie wie ein Fenster in einen dunklen Raum wirkt. Die Iris sieht nicht nur wunderschön aus, sie ist auch extrem praktisch, weil sie durch Öffnen oder Schließen blitzschnell die Lichtmenge regulieren kann, die in das Auge kommt ( A 9 ; B 8.12). In maximal geweitetem Zustand (B 8.12 unten) kann etwa 10-mal so viel Licht durch die Pupille treten, wie in maximal verengtem Zustand (B 8.12 oben). Auf diese Weise können sich deine Pupillen extrem schnell an die Änderung der Helligkeit anpassen, etwa wenn du aus einem Tunnel ins Freie kommst (B 8.13). Dieses plötzliche Zusammenziehen der Pupillen hast du wahrscheinlich in A 10 beobachtet. In die umgekehrte Richtung geht es natürlich auch, etwa wenn du in einen Tunnel hineinfährst. Aber nicht nur die Iris kann sich an die unterschiedlichen Helligkeiten anpassen, sondern auch die Netzhaut. Das ist ein komplizierter chemischer Vorgang und er dauert auch viel länger. Wenn du zum Beispiel am Abend das Licht abdrehst, dann kannst du zunächst fast gar nichts erkennen. Nach rund 20 bis 30 Minuten haben sich deine Netzhäute aber an die Dunkelheit gewöhnt, und du siehst dann sehr viele Details. Wenn deine Augen komplett an die Dunkelheit angepasst sind, könntest du sogar einzelne Photonen als winzige Lichtblitze erkennen, also die winzigste Lichtmenge, die es im Universum überhaupt gibt! B 8.12 Oben: Wenn es hell ist, sind die Pupillen klein und lassen wenig Licht in das Auge. Unten: Wenn es dunkel ist, sind die Pupillen groß und lassen viel Licht in das Auge. B 8.13 Wenn du aus einem Tunnel ins Freie kommst, ziehen sich deine Pupillen blitzschnell zusammen. Kurz zusammengefasst Die Anpassung des Auges an die unterschiedlichen Entfernungen erfolgt durch Veränderung der Dicke der Linse. Die Anpassung des Auges an die unterschiedlichen Lichtverhältnisse erfolgt durch Veränderung der Größe der Pupille. Jedes Auge hat einen etwas anderen Blickwinkel. Daraus konstruiert dein Gehirn ein dreidimensionales Bild. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=