57 6 Ein ganz besonderes Selfie Metallschicht hauchdünn und weniger als 1/10.000 mm dick! Meistens verwendet man für die Schichte Silber, weil das am besten reflektiert. Das Glas davor und die Lackschichte dahinter sind nur zum Schutz der Metallschichte da, damit diese nicht kaputt geht und abblättert, wie man das manchmal bei alten Spiegeln sehen kann. Jetzt hast du vorher aber schon gelernt, dass auch Glas ein wenig reflektiert. Deshalb bekommt man bei Alltagsspiegeln Mehrfachbilder (B 6.18 a). Im Alltag fällt dir das meist nicht auf, aber zum Beispiel bei starken Lichtquellen bemerkst du das sehr wohl ( A 10 ). Im Alltag sind diese Mehrfachbilder bloß ein bisschen lästig. Aber in der Astronomie sind solche Doppelbilder ein No-Go! Stell dir vor, du siehst alle Sterne vierfach! Präzisionsspiegel für Teleskope haben daher nur zwei Schichten, nämlich Metall auf Glas (B 6.18 b). Das Glas ist in diesem Fall hinter der spiegelnden Fläche und stört daher nicht. Zum Beispiel ist das Hubble-Space-Telescope (B 6.19 und B 6.20) mit solchen Präzisionsspiegeln ausgestattet. B 6.19 Der Präzisionsspiegel des HubbleSpace-Telescope wird begutachtet. Das Teleskop kannst du in B 1.19 (S. 11) sehen. B 6.20 Gestochen scharfe Sterne ohne Mehrfachbilder mit dem Hubble-Space-Telescope: Solche Bilder bekommt man nur mit Präzisionsspiegeln. Vergleiche diese Aufnahme mit den Mehrfachbildern in B 6.12! Ein Spiegelbild befindet sich immer exakt so weit hinter dem Spiegel, wie sich das Objekt vor dem Spiegel befindet (B 6.16). Die Lichtstrahlen werden am Spiegel reflektiert, also gewissermaßen umgeklappt. Das entstehende Bild wirkt aber immer so, als würden die Strahlen nicht abknicken. Die Reflexion der Strahlen führt deshalb dazu, dass vorne und hinten vertauscht wird. Dass das Bild immer genauso weit hinter dem Spiegel ist, wie das Objekt vor dem Spiegel, kannst du durch einen netten Versuch zeigen. Du stellst eine brennende Kerze vor eine Glasplatte, und im selben Abstand eine nicht brennende Kerze hinter die Glasplatte (B 6.17). Weil das Glas ein wenig reflektiert, sieht es dann so aus, als würde die Kerze hinter der Glasplatte ebenfalls brennen. Allerdings ist das eben nur eine gespiegelte Fake-Flamme. Woraus besteht so ein Spiegel eigentlich? Und was spiegelt beim Spiegel ( A 9 )? Fangen wir einmal mit einem normalen Alltagsspiegel an. Dieser hat immer drei Schichten: Glas, Metall und eine Schutzschichte aus Lack (B 6.18 a). Die eigentlich spiegelnde Schichte ist das Metall. An allen glatten Metallen gibt es Spiegelreflexionen ( A 11 ). Bei einem Spiegel ist die B 6.16 Dein Gehirn verlängert in Gedanken die Lichtstrahlen und dadurch entsteht das Spiegelbild. B 6.17 Wie man eine Fake-Flamme erzeugt. Alltagsspiegel Metall Glas Metall Glas Schutzschicht a Präzisionsspiegel b B 6.18 Wie ein Alltagsspiegel (a) und ein Präzisionsspiegel (b) aufgebaut sind. Die gewünschte Reflexion findet immer am Metall statt. Kurz zusammengefasst Ein Spiegel vertauscht nicht links und rechts, sondern vorne und hinten. Das Spiegelbild ist immer genauso weit hinter dem Spiegel, wie sich das Objekt vor dem Spiegel befindet. Die Reflexion beim Spiegel findet immer an einer Metallschichte statt. Bei Alltagsspiegeln ist das Glas vor der Metallschichte, bei Präzisionsspiegeln dahinter. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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