Big Bang 2, Schulbuch

55 6 Ein ganz besonderes Selfie Wenn das Licht von einem Gegenstand zurückgeworfen wird, dann spricht man in der Physik ganz allgemein von einer Reflexion. Man kann aber verschiedene Arten von Reflexionen unterscheiden. Nimm an, ein Lichtstrahl trifft auf eine spiegelnde Fläche. In diesem Fall sind Einfallswinkel und Reflexionswinkel gleich groß ( A 1 ). Außerdem liegen einfallender Strahl, Lot und reflektierter Strahl immer in einer Ebene (B 6.6 a). B 6.6 a) gerichtete und b) diffuse Reflexion. In Fall b wird das Licht in alle Richtungen zerstreut. Man spricht daher auch von Streuung. Das Lot steht immer senkrecht auf der Oberfläche. Man nennt diesen Fall auch gerichtete Reflexion oder Spiegelreflexion, weil auf diese Weise ein klares Spiegelbild von den reflektierten Objekten entsteht. Aber nicht nur Spiegel reflektieren das Licht gerichtet, auch eine Glasscheibe kann diesen Trick. Allerdings reflektiert sie nur einen kleinen Teil des Lichts, der Großteil geht glücklicherweise durch die Scheibe. Merkbar wird die Reflexion nur unter bestimmten Umständen, etwa wenn man schräg auf das Glas schaut ( A 5 ) oder wenn es auf der Seite, auf der du dich befindest, sehr hell ist (B 6.7). B 6.7 Wenn es auf deiner Seite hell ist, dann kannst du das Reflexlicht besonders gut bemerken. Bei Wasser ist es ganz ähnlich wie bei Glas. Im Prinzip ist es durchsichtig, aber wenn du schräg auf die Oberfläche schaust, dann spiegelt es ganz gewaltig. Das ist zum Beispiel bei der nassen Straße in A 6 zu sehen, wobei das Bild auf den Kopf gestellt ist, um dich ein bisschen herauszufordern. Weil der Untergrund etwas uneben ist, ist das Bild ein bisschen „verwackelt“, aber eine perfekt gerade Wasseroberfläche wirkt schräg betrachtet wie ein perfekter Spiegel (B 6.8). einfallender Strahl Einfallswinkel Re exionswinkel einfallender Strahl re ektierender Strahl re ektierende Strahlen a b B 6.8 Wenn man sehr flach auf glattes Wasser schaut, wirkt es exakt so wie ein Spiegel. Im Vordergrund, wo der Blick steiler wird, ist das Wasser teilweise durchsichtig und man sieht den Boden. Was passiert, wenn du den Spiegel in A 1 gegen ein weißes Papier austauschst ( A 1 )? Du bekommst dann keinen reflektierten Lichtstrahl, sondern einen hellen Klecks. Warum? Weil das Papier nicht gerichtet, sondern in alle Richtungen reflektiert (B 6.6 b). Man nennt das eine diffuse Reflexion. Diffus bedeutet durcheinander. Ein perfekt weißes Blatt Papier reflektiert zwar das gesamte Licht, aber die Strahlen werden gestreut und kommen durcheinander. Deshalb kannst du dich in einem weißen Blatt nicht spiegeln, aber du kannst es als diffuse, passive Lichtquelle nutzen ( A 3 ). In der Fotografie wird dieser Effekt gerne verwendet (B 6.9). Und auch bei Vollmond passiert praktisch genau dasselbe. Er reflektiert das Sonnenlicht diffus und beleuchtet uns in der Nacht ( A 4 ). B 6.9 Hier ist offenbar gerade ein Foodblogger bei der Arbeit. Rechts eine Lampe als aktive Lichtquelle, links eine weiße Fläche, die das Licht diffus reflektiert und als passive Lichtquelle dient. Kurz zusammengefasst Bei einer Spiegelreflexion sind Einfallswinkel und Reflexionswinkel gleich groß und einfallender Strahl, Lot und reflektierter Strahl liegen immer in einer Ebene. Bei einer diffusen Reflexion wird der einfallende Strahl in alle Richtungen gestreut. Das ist zum Beispiel bei einer weißen Fläche der Fall. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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