24 Stimme und Gehör In diesem Kapitel geht es um die Stimme und das Gehör, also gewissermaßen um Sender und Empfänger. Stimme und Gehör sind ein biologisches Wunder. Bei jeder Unterhaltung läuft ein Feuerwerk an physikalischen Effekten ab. Rechts siehst du die Aufzeichnung der Schwingungen, die eine Person beim Sprechen im Zeitraum von bloß einer Sekunde erzeugt. Senkrecht sind die Schwingungen pro Sekunde eingezeichnet. Je weiter oben, desto schneller, je heller, desto lauter die Schwingungen. So ein Schwingungsmuster ist wie ein Fingerabdruck. Es ist für jeden Menschen einzigartig. Und weil das so ist, kann man die Stimme zur Spracherkennung benutzen und zum Beispiel eine Safe-Tür öffnen, wie du es vielleicht schon mal im Film gesehen hast. Was hat es mit der Stimmgabel im Ohr auf sich? Wenn zum Beispiel ein Chor ohne Begleitung singt, man nennt das „a capella“, dann ist es schwer, die Anfangsnote richtig zu treffen. Und hier kommt die Stimmgabel ins Spiel. Sie schwingt exakt 440-mal pro Sekunde. Das entspricht genau der Note a’ (B 3.3). Man spricht das „a-Strich“ aus. Wenn man die Höhe von a’ kennt, kann man mit etwas Erfahrung auch die Höhe der Anfangsnote des Liedes ermitteln. Auch Instrumente kann man mit Hilfe so einer Stimmgabel stimmen – deshalb heißt sie auch so ( A 1 ). B 3.3 Eine C-Dur-Tonleiter: Die Zahlen sind die Schwingungen pro Sekunde, also die Hertz (Hz). a’ hat eine Frequenz von 440 Hz – das ist auch die Höhe einer Stimmgabel. In der Physik verwendet man viele Fachausdrücke. Die Anzahl der Schwingungen in einer bestimmten Zeit nennt man zum Beispiel Frequenz. Man sagt also: Die Stimmgabel hat eine Frequenz von 400 Schwingungen pro Sekunde. Aber auch für die Schwingungen pro Sekunde gibt es einen Fachausdruck, nämlich Hertz. Benannt ist diese Einheit nach dem deutschen Physiker Heinrich Hertz und man kürzt sie Hz ab. Man sagt 3.1 Saxophon und Bachgeplätscher Frequenz, Ton, Klang, Geräusch Damit du das mit Stimme und Gehör besser verstehen kannst, brauchen wir ein paar Fachausdrücke, die du in diesem Abschnitt kennen lernst. Chorleitende haben oft eine Stimmgabel, die sie sich vor dem Singen ins Ohr halten (B 3.2). Was hat das für einen Sinn? Was ist das Besondere an einer Stimmgabel? Und warum heißt sie überhaupt so? Wenn du den Begriff „Tongenerator online“ googelst, dann findest du Seiten, auf denen du Töne erzeugen kannst. Dort steht dann zum Beispiel „440 Hz“ oder so etwas Ähnliches. Wenn du den Schieber bewegst, verändern sich Zahl und Tonhöhe. Wie hängen diese zusammen? Stelle eine Vermutung auf, was die Zahl bedeuten könnte. Wenn man eine bestimmte Note auf Klavier, Gitarre oder Saxophon spielt, dann klingt diese einerseits gleich hoch, andererseits trotzdem total unterschiedlich! Warum ist das so? B 3.2 Eine Stimmgabel A 1 A 2 A 3 3 Die faszinierende Welt des Schalls B 3.1 Der „Fingerabdruck“ einer Stimme beim Sprechen der Worte „nineteenth century“. Die Frequenz gibt an, wie schnell etwas schwingt. Zusatzmaterial 5633m5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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