vernetzt - Digitale Grundbilung, Schulbuch

Die (un)gerechte digitale Gesellschaft Aber nicht nur in stark technologisierten Ländern hat die Digitalisierung Auswirkungen auf die Arbeit der Menschen. Viele unserer technischen Geräte, wie etwa Smartphones, werden in Ländern hergestellt, wo menschliche Arbeit nicht viel kostet. Die großen Herstellerfirmen suchen sich solche Länder gezielt aus, um billig produzieren können. Auch wenn die Geräte am Ende oft sehr teuer verkauft werden, erhalten die in den Fabriken Arbeitenden nur sehr geringen Lohn. Auswirkungen auf die Umwelt Ein anderes Problem bei der Herstellung digitaler Geräte liegt im großen Bedarf an Rohstoffen. Smartphones etwa bestehen aus bis zu 30 verschiedenen Metallen wie zum Beispiel Kupfer, Zinn, Gold, Kobalt, Tantal oder Coltan. Diese Metalle werden wiederum hauptsächlich in Ländern abgebaut, in denen es keine oder nur wenige gesetzliche Regeln für die Arbeitsbedingungen von Menschen gibt wie etwa Kongo, Kolumbien, Afghanistan oder den Philippinen. Oft müssen auch Kinder in den Rohstoff-Minen arbeiten. Zu den schlechten Arbeitsbedingungen kommt noch, dass diese Arbeiten sehr gefährlich für die Gesundheit und die Umwelt sind. Beim Abbau werden Chemikalien verwendet, die das Grundwasser und die Böden rund um die Minen vergiften. Viel machbar, nicht alles okay Durch den technologischen Fortschritt werden Dinge möglich, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. So kann man z.B. dadurch, dass man Daten von Personen sammelt und diese miteinander verknüpft, vielleicht voraussagen, wie sich bestimmte Leute in der Zukunft verhalten könnten. Ein Beispiel dafür sind etwa Navigationssysteme in Autos. Sie messen, wie schnell oder langsam sich Autos auf einem bestimmten Straßenstück bewegen. Fahren viele Autos auf demselben Stück gleichzeitig Ungleichheiten bleiben bestehen Wir haben schon einen Blick darauf gemacht, wie die Digitalisierung unser Leben bereits verbessert hat und zukünftig noch verbessern wird. Allerdings gilt das nicht für alle Menschen. Jene, die etwa keinen Internetzugang haben oder sich bestimmte technische Neuerungen nicht leisten können, bleiben von diesem Fortschritt ausgeschlossen. Man spricht von einem 3 Digital Gap zwischen jenen, die Zugang zur digitalen Welt haben und jenen, die davon ausgeschlossen bleiben. Meist handelt es sich bei Letzteren um armutsgefährdete Menschen, wie z.B. Menschen in Entwicklungsländern. Auch um Menschen mit gewissen Handicaps oder auch alte Menschen, die es nicht mehr erlernen, mit diesen Technologien richtig umzugehen, sind betroffen. Also genau jene, die es ohnehin schon schwer haben. Auswirkungen auf die Arbeit von Menschen Digitalisierung führt auch dazu, dass einfache Tätigkeiten – vor allem bei der Produktion von Gütern – immer mehr automatisiert werden. Das heißt: Roboter ersetzen die Arbeitskraft von Menschen und diese verlieren im schlimmsten Fall dadurch ihren Arbeitsplatz. 1 Beim Abbau von Rohstoffen für die Produktion von Mobiltelefonen arbeiten Kinder. 1 2 34 22 1 Die digitale Gesellschaft Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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