vernetzt - Digitale Grundbilung, Schulbuch

1 Viele Jugendliche werden Opfer von Cybermobbing. Cybermobbing Hassbotschaften gegen eine Person Richten sich Hasskommentare, Beschimpfungen, Beleidigungen oder Drohungen im Netz über einen längeren Zeitraum an eine bestimmte Person, so spricht man von Cybermobbing. Sehr oft geht es dabei um Bloßstellung, wie etwa das Weiterschicken von intimen oder peinlichen Fotos. Oder es werden Gerüchte, Lügen oder intime Informationen in Sozialen Netzwerken oder per Messenger über diese Person verbreitet. In den schlimmsten Fällen wird sogar eine eigene Hass-Seite oder Hass-Gruppe für diese Person eingerichtet. All diese Arten von Mobbing im Netz sind kein Kavaliersdelikt, sondern können letztlich auch strafbar sein. Wie kommt es zu Cybermobbing? Eine häufige Ursache für Cybermobbing sind zerbrochene Freundschaften. Aus Rache werden zum Beispiel unvorteilhafte Fotos von der ehemals besten Freundin oder dem Exfreund mit einem bösen Kommentar in eine Whatsapp-Gruppe gestellt. Nichts ist leichter, als diese peinlichen Fotos dann aus der Gruppe noch an andere Personen weiter zu leiten. Und schon ist die Verbreitung nicht mehr kontrollierbar. Manchmal ist es aber auch pure Langeweile, warum über eine bestimmte Person „lustige“ Gerüchte in die Welt gesetzt werden. Cybermobbing vorbeugen Solange alles in Ordnung ist, denkst du gar nicht daran, dass du eines Tages vielleicht Opfer von Cybermobbing werden könntest. Aber das geht schneller als du glaubst. Deshalb hier drei Grundregeln: • Achte darauf, keine Informationen auf den Social Media-Profilen Preis zu geben, die zu persönlich sind. Also etwa die Privatadresse, Telefonnummer oder Infos über die Familie, „lustige“ Fotos etc. • Versende nie Fotos, die dich oder andere in irgendeiner Weise bloßstellen können. Auf keinen Fall Nacktfotos! Auch wenn man der Empfängerin oder dem Empfänger im Moment voll vertraut – man weiß nie, wie lange die Freundschaft hält. • Gib niemandem deine Passwörter weiter. Auch nicht der allerbesten Freundin oder dem allerbesten Freund. Nicht zuschauen! Wenn du zwar nicht selbst von Cybermobbing betroffen bist, aber merkst, dass jemand in einer Messenger-Gruppe oder auf Social Media gemobbt wird, solltest du aktiv werden: • Beweise Zivilcourage: Schau nicht weg, sondern sprich es in der Freundesgruppe offen an. Mach klar, dass du Beleidigungen, Bloßstellungen und Beschimpfungen nie in Ordnung findest. • Nimm Kontakt zum Opfer auf: Sprich mit der gemobbten Person und sag‘ ihr, dass du nicht so denkst wie die Mobberin oder der Mobber und biete deine Hilfe an. Erkläre, dass diese in Wirklichkeit auch sich selbst schaden und mit dem Mobbing ihre eigene Schwäche zeigen. • Erzähle erwachsenen Vertrauenspersonen davon: Melde den Fall den Peermediatorinnen oder -mediatoren, deinen Eltern oder Lehrerinnen und Lehrern. Gemeinsam könnt ihr nach einer Lösung suchen und darüber reden. Wichtig ist auch, Screenshots anzufertigen und den Chatverlauf zu sichern. 200 6 Internet Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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