1 Tamaras schöne Welt auf Instagram 2 Fotocollage ähnlich dem Projekt „Selfie Harm“ 3 Gezielter Bildschnitt kann die Realität verzerren. Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken Es ist nicht alles Gold, was glänzt Gestern hat Tamara noch einmal die zehn besten Fotos aus ihrem vergangenen Urlaub auf Gran Canaria gepostet. Heute hat sie Appetit auf einen Bagel. Für morgen hat sie schon die fünf besten Tipps für den perfekten Sommer-Look angekündigt. Es scheint, als funktioniere in Tamaras Leben alles perfekt nach Plan: Kein Luxus ist zu teuer, in der Schule läuft es prima, die Familie ist sowieso die beste … Soziale Netzwerke sind vor allem deshalb so beliebt, weil sich Menschen auf ihren Profilen so darstellen, wie sie gerne sein möchten. Selten postet jemand über eigene Misserfolge oder darüber, vor Sorgen nicht einschlafen zu können. Die persönlichen Erfolge werden da schon viel eher fotografisch festgehalten und auf dem eigenen Profil geteilt. Mache dir deshalb beim Surfen in sozialen Medien immer wieder bewusst, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Auch bei Tamara klappt nicht immer alles so, wie sie es sich vorstellt. Auch sie erleidet Rückschläge, hat Sorgen, ist manchmal traurig. Allerdings postet sie diese Seiten ihres Lebens nicht. Streben nach Anerkennung Oft geht es den Menschen bei ihren Postings um Anerkennung und Bewunderung. Soziale Netzwerke sind so aufgebaut, dass Anerkennung sehr einfach durch „Likes“ ausgedrückt wird. Je mehr Likes, umso mehr Anerkennung. Aber ist das „echte“ Anerkennung und wieso will man diese haben? Es ist normal, nach Anerkennung zu streben. Aber wenn man diese in sozialen Netzwerken sucht, kann das Streben nach immer mehr likes im schlimmsten Fall zur Sucht werden (1 S. 16/17). Manipulierte Wirklichkeit Natürlich sind die schönen Seiten des Lebens, die User auf ihren Fotos zeigen, nicht immer frei erfunden. Oft sind sie aber mithilfe von Bildbearbeitungsprogrammen manipuliert. Aus den Kapiteln Bilder, Sounds und Videos (1 S. 156–169) weißt du, dass man Fotos am PC leicht verändern kann. Einige Smartphone-Apps „verschönern“ Gesichter sogar mit nur einem einzigen Knopfdruck durch bestimmte Filter. Geht zwar einfach, aber das Endergebnis ist nicht mehr „echt“. Die bunte Welt der Influencer Einige, vor allem junge Leute, haben mittlerweile ihren Social Media Auftritt zum Beruf gemacht. 3 Influencer haben ihre Selbstdarstellung so perfektioniert, dass sie sogar Geld mit ihrem Kanal verdienen können, etwa indem sie Produkte von Firmen vorstellen. Mit einer ausreichenden Zahl an Followern, senden ihnen Firmen gratis Produktproben zu. Sehr erfolgreiche Influencer bekommen zusätzlich zur kostenlosen Produktprobe auch noch Geld bezahlt. Was einfach klingt, ist in Wirklichkeit harte Arbeit. Nur sehr wenige Menschen erreichen mit ihrem Social Media Kanal Influencer-Status und können damit Geld verdienen – und ganz wenige sehr viel. Follower sind jene Personen, die einem bestimmten Profil „folgen“, also die Beiträge dieses Profils abonnieren. 196 6 Internet Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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