Auswirkungen der Digitalisierung auf die Umwelt Es muss nicht immer das neueste Smartphone sein Aber auch dafür hat Sarina eine Idee parat. Wenn sie seltener ein neues Smartphone kauft, werden weniger neue Smartphones produziert und daher wird auch weniger CO2 verursacht. Wenn ihr Smartphone kaputt ist, könnte sich Sarina für ein gebrauchtes, so genanntes refurbed, Smartphone entscheiden. Stromfresser Internet Aber nicht nur die Produktion, auch der Betrieb unserer digitalen Geräte verbraucht Strom. Vor allem dann, wenn viele Daten übertragen werden, etwa beim Ansehen von Videos im Internet. Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass das Streaming (→ S. 52) eines einstündigen Videos zu einem CO2-Ausstoß von etwa 0,4 Kilogramm führt. Darin ist der Stromverbrauch des Smartphones oder TV-Gerätes selbst noch gar nicht enthalten, sondern nur jener, der durch die Übertragung der Daten über das Internet entsteht. Die Daten des Internets sind nämlich auf großen Servern gespeichert, und diese laufen sehr schnell heiß und brauchen daher enorm viel Strom zur Kühlung. Bei der Erzeugung dieses Stroms wird wiederum CO2 verursacht… Und an all das und noch viel mehr sollen wir täglich denken? Uns auch daran halten? Auch Sarina weiß, dass das wirklich nicht einfach ist. refurbed ist das englische Wort für „überholt“. Beim „Refurbishment“ werden Verschleißteile ausgetauscht, das Gerät wird wieder voll funktionsfähig gemacht und gründlich gesäubert. Unser Smartphone ist kein Umweltschützer Sarina ist ganz begeistert, als sie mit ihrem Vater in Prag aus dem Zug aussteigt: „Papa, jeder von uns hat jetzt auf der Reise von Wien nach Prag 85 Kilo Kohlendioxid gespart, weil wir mit dem Zug gefahren sind und nicht mit dem Auto.“ Ausgerechnet hat Sarina das nicht selbst, sondern eine App auf ihrem Smartphone. So hat Sarina digitale Technik genutzt, um umweltfreundlich zu reisen. Du siehst: Digitale Technik kann etwas zum Umweltschutz beitragen. So können sich z.B. Personen bei einer Konferenz online treffen anstatt lange Anreisewege zurückzulegen (z.B. mit dem Auto oder dem Flugzeug). Auch, wenn wir Dokumente digital verwenden, statt sie auszudrucken, ist das umweltfreundlich. Leider ist die Digitalisierung aber auch an einem großen Teil der Belastung unserer Umwelt mitschuldig. Produktion belastet die Umwelt Auf Seite 20 erfährst du, welche Probleme für die Umwelt bei der Herstellung von Smartphones entstehen. Das ist aber noch nicht alles. Auch unser Klima wird dadurch geschädigt. Es wird nämlich Strom verbraucht, der je nach Land gar nicht oder nur zum Teil aus erneuerbaren Quellen stammt. Bei der Erzeugung dieses Stroms wird also klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Berechnungen haben ergeben, dass die Herstellung eines Smartphones etwa 60 – 80 Kilogramm CO2 verursacht. Also ca. so viel, wie Sarina laut ihrer App auf ihrer Zugreise von Wien nach Prag eingespart hat. Auf der Seite https://oeha.phwien.ac.at/ findest du Ideen, wie du deinen Mediengebrauch mit Bedacht auf die Umwelt gestalten kannst. 1 2 34 14 1 Die digitale Gesellschaft Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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