38 3 Elektrizität und Magnetismus Atome – elektrische Ladungen im Teilchenmodell Modelle helfen uns dabei, Vorgänge in der Natur zu beschreiben. Sie sind vereinfachte Abbildungen der Wirklichkeit. Mit dem Teilchenmodell können wir uns zB besser vorstellen, wie Stoffe aufgebaut sind oder sich der Schall durch die Luft ausbreitet. „Aber wie passen die elektrischen Kräfte dort hinein?“, fragt sich Tim. Weshalb können sich Stoffe elektrisch aufladen? Auf Seite 35 hast du gelernt, dass in der Natur elektrische Ladungen vorkommen. Die zwei unterschiedlichen Ladungsarten werden mit „positiv“ (Plus) und „negativ“ (Minus) bezeichnet. Ungleiche elektrische Ladungen ziehen einander an, gleiche elektrische Ladungen stoßen einander ab (Abb. 38.1). Anziehen und Abstoßen (Abb. 38.2) Hänge Stäbe aus Kunststoff, Glas und Holz so auf, dass sie leicht beweglich sind. Beeinflusse sie, indem du ein mit Wolle geriebenes Kunststoffrohr in ihre Nähe hältst. Das Kunststoffrohr lädt sich beim Reiben negativ auf. Halte auch ein mit Kunststofffolie geriebenes Reagenzglas in die Nähe. Es lädt sich beim Reiben positiv auf. Reibe auch die beweglichen Stäbe. Woran erkennst du, dass sie ungeladen, positiv oder negativ geladen sind? Ungeladene („elektrisch neutrale“) Körper werden von elektrisch geladenen Körpern immer angezogen (Abb. 38.3). Sie müssen daher positive und negative Ladungen in ihren kleinsten Teilchen tragen. Wir nennen diese kleinsten Teilchen aller Stoffe „Atome“ (von griech. átomos … unteilbar). Atome tragen an ihrer Außenseite elektrisch negative Ladungen, die sich manchmal von Stoffen abreiben lassen. Glas lädt sich positiv auf, weil du beim Reiben negative Ladungen entfernst. Kunststoff lädt sich negativ auf, weil er beim Reiben zusätzliche negative Ladungen erhält (Abb. 38.4). Der Glimmlampentest (Abb. 38.5) Mit einer Glimmlampe kannst du elektrische Ladungen nachweisen. Sie ist mit einem Füllgas (Neon) gefüllt. Das Füllgas leuchtet in der Umgebung von Metall rot auf, wenn negative Ladungen eintreten. Wie kannst du damit die negative Aufladung von Kunststoff oder die positive Aufladung von Glas zeigen? Entwickle einen Versuch dazu. Anziehung: Abstoßung: 38.1 Anziehung und Abstoßung von elektrischen Ladungen Infobox: Die Bezeichnungen „Plus“ und „Minus“ für elektrische Ladungen stammen von Benjamin Franklin (1706–1790). V1 38.2 Anziehen und Abstoßen 38.3 Die ungeladenen Kugeln werden vom negativ geladenen Kunststoffrohr angezogen. V2 Die kleinsten Teilchen sind die Atome. Sie enthalten positive und negative elektrische Ladungen. Elektrisch neutrale Körper enthalten gleich viele positive wie negative Ladungen. Laden sich Körper elektrisch auf, so werden elektrische Ladungen entfernt oder hinzugefügt. M neutral positiv geladen negativ geladen + 7 – 7 = 0 + 7 – 5 = + 2 + 7 – 10 = – 3 38.4 Beim Aufladen werden elektrische Ladungen entfernt oder hinzugefügt (vereinfachte Darstellung). – – – – – – – – – – – + 38.5 Der Glimmlampentest – Das Aufleuchten zeigt den Eintritt der negativen Ladungen an. negativ neutral neutral positiv Arbeitsheftseiten 22–23 Zusatzmaterial a5r54h Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==