erleben und gestalten 3 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

5 93 „Warum wäscht deine Mama nicht mit Fairy Seife?“, Werbeplakat der Marke „Fairy Soap“, um 1910 æ Beschreibe das Bild auf S. 92. æ Formuliere mögliche Gründe, die dazu geführt haben, dass die Statue von Cecil Rhodes am Campus der Cape Town University entfernt wurde. (HMK, PUK) A5 æ Analysiere das Plakat mithilfe von M12. æ Arbeitet den dargestellten Rassismus heraus. æ Formuliere mindestens zwei Argumente, die gegen eine Einteilung von Menschen in Rassen sprechen. æ Vergleicht den Rassismus des 19. Jh. mit den in den Textquellen dargestellten rassistischen Vorfällen. æ Entwerft in der Klasse ein Plakat gegen Rassismus. (HMK, PUK) A6 M12 „Ich bin niemand Rechenschaft schuldig“ Ob rassistische Sprüche bei der Arbeit im OP oder Anfeindung im Alltag: Die Medizinstudentin Gü lcan Cetin ist ständig mit Rassismus konfrontiert. Im Internet berichtet sie über ihre Erfahrungen und erhält viel Rückmeldung. Im Supermarkt beschimpfte mich ein Mann einfach so als „Kanake“. Da habe ich mich umgedreht und gesagt: „Können Sie bitte nochmal wiederholen, was sie eben gesagt haben?“ Und als ich ergänzte: „Sie haben Kanake gesagt“, sagte er, dass er „Attacke“ gesagt habe. Ob im Supermarkt, auf der Straße, in der U-Bahn: Rassismus begleitet mich überall im Alltag – vor allem auch im Beruf. Während meiner Ausbildung zur operationstechnischen Assistentin wurde ich im OP gefragt, ob ich unterdrückt werde. Eine andere Frage war, ob mein Vater erlaubt habe, dass ich Nacht- und Bereitschaftsdienste machen darf. Und als mich der Oberarzt zum ersten Mal außerhalb des OPs sah, sagte er: „Ich dachte, du bist eine intelligente und emanzipierte Frau.“ An dem Tag sah er mich zum ersten Mal ohne OP-Haube und mit Kopftuch. Cetin, Ich bin niemand Rechenschaft schuldig, 2020, Amnesty Internationl.de K. lebt mit ihrer Familie seit einiger Zeit in einer neuen Wohnung. Sie werden von ihren Nachbarn im unteren Stockwerk aufgrund ihrer Herkunft regelmäßig rassistisch belästigt und angefeindet. Dies äußert sich durch Tritte gegen die Wohnungstür, starkes Klopfen von unten gegen die Decke und rassistische Beschimpfungen im Stiegenhaus. Die Familie von K. verständigt die Polizei und erstattet Anzeige. Dies führt zu einem Betretungsverbot der Nachbarn für das Stockwerk der Betroffenen. Daraufhin beschweren sich die Nachbarn mehrmals über vermeintlichen Lärm der Familie bei der Polizei, die dann nachts kommt und die Familie weckt. […] Ein eingeleiteter Mediationsprozess bleibt ohne Erfolg. K. und ihre Familie leiden sehr unter den fortdauernden Belästigungen […] durch die Nachbarn und das von den Nachbarn veranlasste häufige nächtliche Erscheinen der Polizei. ZARA (Hg.), Rassismus Report 2022, S. 43 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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