erleben und gestalten 3 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

3 61 æ Gib die Bestimmungen des Toleranzpatents in eigenen Worten wieder. æ Arbeite die Verbote für Jüdinnen und Juden heraus. æ Formuliere zwei Fragen zu den Lebensbedingungen von Jüdinnen und Juden im 18. Jh. (HMK, HFK, LK) A18 1. Die Judenschaft in Wien hat auch in Zukunft keine eigentliche Gemeinde unter einem besonderen Vorsteher auszumachen, sondern soll jede einzelne Familie des Schutzes der Landgesetze genießen; kein öffentlicher Gottesdienst, keine öffentliche Synagoge, keine eigene Druckerei für ihre hebräischen Bücher, womit vielmehr an die böhmische gewiesen. 2. Auch soll es in Absicht auf die Zahl und Art, wie sie in Niederösterreich und hier in Wien gegenwärtig geduldet werden, es unverändert verbleiben und dort, wo niemals Juden ansässig gewesen, auch künftig keinem zustehen, sich ansässig zu machen. 3. Es steht daher auch künftig keinem Juden frei, aus anderen Erbländern nach Wien zu kommen, um hier beständig zu bleiben. […] Da wir die jüdische Nation hauptsächlich durch bessere Unterrichtung und Aufklärung ihrer Jugend und durch Verwendung auf Wissenschaften, Künste und Handwerke dem Staate nützlicher und brauchbarer zu machen, zum Ziele nehmen, 8. so erlauben und befehlen wir, den tolerierten Juden in jenen Orten, wo sie keine eigenen deutschen Schulen haben, ihre Kinder in die christlichen Normal- und Realschulen zu schicken, um in diesen wenigstens das Lesen, Schreiben und Rechnen zu erlernen, und obschon sie in unserer Residenz keine eigentliche Synagoge haben, so gestatten wir ihnen dennoch, für ihre Kinder eine eigene normalmäßig eingerichtete, mit Lehrern von ihren Religionsgenossen besetzte Schule auf ihre Kosten zu errichten, die unter der nämlichen Aufsicht wie alle hiesigen deutschen Schulen stehen soll, wobei die Entwerfung der moralischen Bücher ihnen selbst zu überlassen ist. […] Toleranz-Patent für die niederösterreichischen Juden (bearbeitet) æ Beschreibe die beiden Bilder. æ Formuliere zwei Fragen zum Leben von Jüdinnen und Juden in Wien um 1900, die mit den Bildquellen beantwortet werden können. æ Recherchiere mithilfe von T2 bedeutende jüdische Persönlichkeiten, die in Wien um 1900 gelebt haben. (HMK) A19 T2 Bild rechts: Judengasse in Wien, Farb-Bildpostkarte, um 1900 Bild links: Blick in die (1938 zerstörte) Synagoge in der Tempelgasse in Wien, 1902 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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