erleben und gestalten 3 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

1 29 æ Recherchiert in Kleingruppen mithilfe von T2 eine weitere Darstellung des Prager Fenstersturzes. æ Vergleicht die beiden Darstellungen im Hinblick auf Personen, Örtlichkeit und Art der Gestaltung miteinander. æ Formuliert eine Frage zum Prager Fenstersturz, die durch eine der beiden Darstellungen beantwortet wird. (HMK) A23 T2 Digitales Zusatzmaterial 6j3m2c æ Gib die Grabinschrift in eigenen Worten wieder. æ Arbeite jene Stellen heraus, in denen die Gräuel des Krieges dargestellt werden. æ Stelle sie der Verehrung von Gustav Adolf II. als Retter des Protestantismus gegenüber. Eine Statue von ihm findest du online oder in der QuickMedia App. æ Beurteile anhand der Grabinschrift des Barockdichters Andreas Gryphius für seine Nichte und der Karte die Folgen des Dreißigjährigen Krieges für den Kaiser, die Landesfürsten und die Bevölkerung des Heiligen Römischen Reiches. Die Karte findest du online oder in der QuickMedia App. (HMK) A24 Andreas Gryphius GRABINSCHRIFT MARIANAE GRYPHIAE SEINES BRUDERN PAULI TÖCHTERLEIN Geboren in der Flucht, umringt mit Schwert und Brand, Schier in dem Rauch erstickt, Der Mutter herbes Pfand, Des Vatern höchste Furcht, die an das Licht gedrungen, Als die ergrimmte Glut mein Vaterland verschlungen. Ich habe diese Welt beschaut und bald gesegnet: Weil mir auf einen Tag all’ Angst der Welt begegnet. Wo ihr die Tage zählt; so bin ich jung verschwunden, Sehr alt; wofern ihr schätzt, was ich für Angst empfunden. Gryphius, Gesamtausgabe, S. 209 (bearbeitet) Andreas Gryphius (1616–1664): deutscher Dichter des Barock; sein Leben war geprägt von den schrecklichen Ereignissen der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (z.B. Zerstörung seiner Heimatstadt Glogau); all diese Erlebnisse verarbeitete er in seinen Werken. Die Grabinschrift ist aus der Perspektive des jung verstorbenen Mädchens geschrieben. Zeile 1: ungünstige Umstände bei der Geburt; Familie auf der Flucht Zeile 2: a lles brennt; herbes Pfand (bittere Leihgabe); könnte hier gedeutet werden als: jedes Kind ist für seine Zeit auf Erden eine Leihgabe Gottes Zeile 3: Der Vater macht sich Sorgen um sein neugeborenes Kind. Zeile 4: ergrimmte Glut: alles brennt und verschlingt das Vaterland Zeilen 5–8: Das Baby hat die Gräuel der Welt kurz erlebt und ist bald verstorben. Prager Fenstersturz in der „Wahrhaftigen Zeitung“, Holzschnitt, 1618 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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