erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

58 Vernetzungsgeschichte Die bekannte Welt in der Antike Landkarten im antiken Europa Eratosthenes von Kyrene (ca. 284–202 v. Chr.) war Mathematiker, Historiker und Geograf. Berühmt wurde Eratosthenes für seine Weltkarte, in der er das geografische Wissen über die damals bekannte Welt aus Büchern und Reiseberichten zusammenfasste. Er versah die Landkarte mit einem Gradnetz, um die Entfernungen zwischen einzelnen Ländern und Städten anzugeben. Durch die Einführung dieses Koordinatennetzes gilt Eratosthenes als ein Pionier der Geografie. Stufentempel der Maya , Foto, 2007 (Tikal, Guatemala) › Bei seinen Forschungen fand Eratosthenes heraus, dass die Erde eine Kugel mit einem Umfang von etwa 40.000 km ist. P Pionier oder Pionierin: Person, die als eine der ersten z.B. ein neues Thema erforscht oder eine gänzlich neue Entwicklung einleitet; auch Wegbereiterin oder Wegbereiter genannt P Maya: Gruppe indigener Völker in Mittelamerika mit mehreren Sprachen; Blütezeit 3.–9. Jh. n. Chr. P Raubbau: extreme Nutzung, die den Bestand von etwas gefährdet, z.B. in der Landwirtschaft oder im Bergbau Rekonstruktion der Weltkarte von Eratosthenes, 19. Jh. Unbekannte Kulturen Nicht alle Kontinente und Regionen der Welt waren in Europa schon im Altertum bekannt. Mehrere Ozeane trennten die amerikanischen Kulturen von Europa, Asien und Afrika. Deshalb wusste man in Europa lange Zeit nichts von ihrer Existenz. Dies galt beispielsweise für die Hochkultur der Maya, die auf dem Gebiet des heutigen Guatemala und Mexiko entstand. Die Menschen im Römischen Reich hatten keinerlei Kenntnis von den beeindruckenden Bauten, die die Maya für ihre Götter errichteten. Ebenso wenig wussten sie von ihrem sehr weit fortgeschrittenen Wissen auf den Gebieten der Mathematik, der Sternkunde (Astronomie) und der Zeitrechnung (Maya-­ Kalender). Über den Untergang der Hochkultur der Maya wissen wir immer noch wenig. Man vermutet, dass Krieg, Raubbau durch intensive Landwirtschaft und Dürreperioden dazu beigetragen haben. Inneramerikanische Kontakte Quellenfunde zeigen, dass es in der Antike einen gewissen Waren- und Gedankenaustausch zwischen Kulturen und Völkern in Nord-, Mittel- und Südamerika gab. So wurden südamerikanische Goldgegenstände in Mayatempeln in Mexiko gefunden. Umgekehrt verbreitete sich etwa das Ballspiel von den Maya in Mittelamerika bis nach Süd- und Nordamerika sowie in die Karibik. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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