erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

56 Vernetzungsgeschichte Römische Handelsbeziehungen Ausbau der Handelskontakte Für die alltägliche Versorgung im Römischen Reich waren die Beziehungen zu den Provinzen im Mittelmeerraum besonders wichtig. Es gab einen weitreichenden Handelsverkehr mit ihnen. Nach Ende der Bürgerkriege wurde der Gütertransport über größere Entfernungen sicherer. Unter Kaiser Augustus (63 v. Chr.–14 n. Chr.) wurden die Handelskontakte mit verschiedenen Regionen noch weiter ausgebaut. Versorgung des Weltwirtschaftszentrums Rom mit Waren aus aller Welt Mit mehr als einer Million Einwohnerinnen und Einwohner war Rom vom 1. bis zum 4. Jh. n. Chr. die größte Stadt der Welt. Sie war besonders auf die Anlieferung verschiedener Produkte des alltäglichen Lebens angewiesen. So kamen per Schiff regelmäßig Lieferungen in Rom an: Getreide (Ägypten und Afrika), Gemüse, Obst, Olivenöl und Wein (Italien, Griechenland und Syrien), Holz und Wolle (Gallien), Blei, Silber und Kupfer (Spanien), Weihrauch (Arabien). Auch Luxusgüter wurden importiert: Glaswaren und Teppiche (Syrien), Elfenbein und Raubkatzen (Nordafrika), wertvolle Stoffe, Seide, Gewürze und Edelsteine (Orient, Indien und China). Handelsschiffe kamen in der Hafenstadt Ostia an. Hier wurden die Waren umgeladen und schließlich auf dem Fluss Tiber oder mit Fuhrwerken auf der Straße nach Rom gebracht. Auch mit den nördlichen Provinzen wurde reger Handel getrieben. Aus den an der Ostsee gelegenen Gegenden importierte man Bernstein, aus Britannien verschiedene Metalle und aus der Provinz Noricum Gold. Einnahmen für das Römische Reich aus dem Handel Am Handel verdienten nicht nur die Kaufleute, sondern auch das Römische Reich. Für das Entladen von Waren in römischen Häfen musste man bezahlen (Zoll). Auch heute müssen Zölle entrichtet werden, zum Beispiel wenn Waren aus Ländern außerhalb der Europäischen Union (EU) bestellt werden. Innerhalb der EU wurden die Zölle abgeschafft. O Alte Kulturen, S. 34 P Ostia: an der Mündung des Tibers gelegene, alte römische Handels- und Hafenstadt; ca. 30 km von Rom entfernt Bei Bauarbeiten im Jahr 2011 in Ostia wurde ein antikes römisches Schiff mit einer Ladung Weinfässer entdeckt. Foto, 2011 (Italien) › Schon ab dem 4. Jh. v. Chr. errichteten die Römer gepflasterte Straßen für das Militär und den Handel. Die Via Appia war eine der wichtigsten Handelsstraßen im Römischen Reich. Sie führte von Rom nach Brundisium (heute Brindisi) in Apulien. Via Appia heute, Foto, 2009 (Italien) Getreide Export Import Seide Export Import Gewürze Export Import Glasware Export Import Olivenöl Export Import Wein Export Import Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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