erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

48 Vernetzungsgeschichte Antike Großreiche – Beispiel China Großreiche entstehen Zwischen 1000 v. Chr. und 500 n. Chr. entstanden an verschiedenen Orten erstmals große Reiche. Das Römische Reich kennst du schon. Bedeutende Großreiche gab es auch in Indien, in Zentralasien und auf den amerikanischen Kontinenten. Einige dieser Reiche standen politisch, wirtschaftlich und kulturell in Kontakt. Wichtig war dabei die Errichtung einer Infrastruktur, wie z.B. Kanäle, Postsysteme, Wege und Straßen. Das Chinesische Kaiserreich entsteht In Ostasien kämpften sieben Reiche um die Vorherrschaft. Im 3. Jh. v. Chr. setzte sich das Reich Qin durch und vereinte alle Reiche zum Chinesischen Kaiserreich. Mit gewaltsamen Reformen schuf der erste Kaiser Qin Shi Huangdi einen mächtigen Zentralstaat: Er vereinigte alle Macht in China in seiner Hand, erneuerte das Heer, vereinheitliche die Verwaltung (z.B. auch die Schrift, Längen- und Gewichtsmaße) und setzte ihm treue Beamte ein. Auch ließ er zahlreiche Straßen und Kanäle bauen. Der Fund der Terrakotta-Armee (1974) zeigte, dass Kaiser Shi Huangdi 210 v. Chr. zusammen mit über 7.000 lebensgroßen TonSoldaten begraben wurde. Das Han-Reich In den Machtkämpfen nach dem Tod des ersten chinesischen Kaisers setzte sich Gaozu (202−195 v. Chr.) durch. Er begründete die Han-Dynastie, die fast 400 Jahre durchgehend herrschte. Unter ihr stieg China zur führenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht in Asien auf. Zugleich verstärkte die Han-Dynastie den Handel und Kontakte mit entfernten Regionen wie dem Römischen Reich. Damals entwickelte China bereits Großstädte, in denen mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner lebten. Die Chinesische Mauer Zum Schutz gegen wiederkehrende Einfälle fremder Völker begann China eine „Große Mauer“ an der Nordgrenze zu errichten (vermutlich um 220 v. Chr.). Nachfolgende Herrscherdynastien bauten weitere Mauerabschnitte. Erst im 15. Jh. erhielt die Mauer ihr heutiges Aussehen. Die Chinesische Mauer war nicht nur eine Verteidigungs- und Schutzanlage, sondern auch ein Transportweg für Menschen und Waren. O Alte Kulturen, S. 23 P Infrastruktur: Ausstattung, die für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft wichtig sind, z.B. das Verkehrsnetz oder die Wasserversorgung P Zentralstaat: Gebiet, das von einem zentralen Ort aus verwaltet wird › Die chinesische Kultur wird auch heute noch als Erbe der „Han“ gesehen. › 1987 erklärte die UNESCO die Chinesische Mauer zum Weltkulturerbe. Sie ist inklusive aller Maueranlagen 21.196 Kilometer lang. Terrakotta-Armee von Lintong, Foto, 2006 (China) Jinshanling ist ein ca. 10 Kilometer langer Abschnitt der Chinesischen Mauer in der nordchinesischen Provinz Hebei (ca. 120 Kilometer nordöstlich von Peking), Foto, 2019 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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