erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

40 Alte Kulturen Kunst und Sport Kunst und Architektur Aus der Antike sind viele Kunstwerke und beeindruckende Bauten überliefert. Neben Grabbauten hinterließen die Ägypterinnen und Ägypter viele Statuen und Bilder. Diese geben uns einen Einblick in das Leben dieser Zeit. Griechische Künstlerinnen und Künstler schufen zahlreiche Tempel und Theater. In diesen breitete sich der Schall so gut aus, dass man noch in den obersten Rängen gut verstehen konnte, was unten auf der Bühne gesprochen wurde. Sie stellten viele Skulpturen von Menschen und Göttern her. Erhalten ist auch aufwendige Keramik (Vasen, Krüge, Teller etc.). Römische Architekten planten Tempel und Paläste. Für die Bevölkerung wurden öffentliche Badeanlagen (Thermen) errichtet. Meisterleistungen waren neben den Kanalsystemen innerhalb von Städten die langen Wasserleitungen (Aquädukte), die Wasser in große Städte transportierten. Die sieben Weltwunder der Antike Der griechische Schriftsteller Antipatros von Sidon zählte in der 2. Hälfte des 2. Jh. v. Chr. eine Reihe von architektonischen Meisterleistungen auf. Er bezeichnete sie als die sieben Weltwunder. Von diesen prunkvollen Bauwerken stehen heute nur noch die Pyramiden von Gizeh. Alle anderen wurden zerstört oder existierten vielleicht gar nicht. Die Bilder, die wir heute kennen, sind nur Rekonstruktionen oder reine Fantasieprodukte. Sport Es gibt viele Hinweise, dass körperliche Aktivitäten in vielen antiken Kulturen einen hohen Stellenwert hatten. Frauen hatten wenig Möglichkeiten, Sport auszuüben. Einige Quellen lassen jedoch darauf schließen, dass es Ausnahmen gab. Bei griechischen Pferderennen durften Frauen beispielsweise an den Start gehen, da nicht die Reiterin geehrt wurde, sondern jene Person, die das Tier besaß. Die Olympischen Spiele der Antike Viele griechische Stadtstaaten organisierten Spiele zu Ehren der Göttinnen und Götter. Die wichtigsten Wettkämpfe waren jene in Olympia, die alle vier Jahre stattfanden. Zu diesen Olympischen Spielen kamen die jeweils besten Athleten aus allen Teilen Griechenlands zusammen. Sie nahmen fünf Tage lang an sportlichen Wettkämpfen teil, feierten und verehrten den Gott Zeus. Gladiatorenkämpfe Im Römischen Reich waren die blutigen Gladiatorenkämpfe sehr beliebt. Sie fanden im Kolosseum und anderen Arenen statt. Politiker wollten sich damit beim Volk beliebt machen. „Brot und Spiele“ war das Motto, also Essen und Vergnügen. Gladiatoren waren zumeist Sklaven, Kriegsgefangene oder verurteilte Verbrecher, aber auch freie Bürger. Sie wurden in Trainingscamps ausgebildet. Gladiatoren wurden vom Publikum wie Stars gefeiert. Sklaven oder Kriegsgefangene kämpften für ein Leben in Freiheit. Die Kämpfe waren jedoch lebensgefährlich. Gladiatoren konnten im Kampf tödlich verletzt werden und im Falle einer Niederlage entschied das Publikum über Leben oder Tod des Kämpfers. In manchen Quellen wird auch von Kämpferinnen (Gladiatrices) berichtet. Ballspielende Mädchen, Fußbodenmosaik (Ausschnitt), 4. Jh. (Sizilien, Italien) P Aquädukt: lat. „aquaeductus“ für „Wasserführung, Wasserleitung“; Bauwerk, bei dem das Wasser in Leitungen in natürlichem Gefälle zum Ziel geleitet wird Römisches Aquädukt Pont du Gard, Foto, 2010 (Vers-Pont-du-Gard, Frankreich) › Die beeindruckenden Bauten der antiken Welt hätte es ohne wissenschaftliche Erkenntnisse nicht gegeben. › Seit wann Sport betrieben wird, lässt sich heute nicht genau rekonstruieren. Laufen, Springen und Werfen war vermutlich wesentlich für das Überleben unserer Vorfahrinnen und Vorfahren, die sich vom Jagen und Sammeln ernährten. › Einige Elemente der antiken Spiele wurden 1896 bei der Wiedereinführung der Olympischen Spiele übernommen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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