erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

34 Alte Kulturen Römische Antike Gründung Roms Die Stadt Rom wurde der Sage nach von Romulus im Jahr 753 v. Chr. gegründet, nachdem er seinen Bruder Remus erschlagen hatte. Über den tatsächlichen Ursprung der Stadt weiß man aber nur wenig. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass es bereits um 1000 v. Chr. Besiedlungen gab. Es wird vermutet, dass Rom langsam aus einem Zusammenschluss von Bauerndörfern im 8./7. Jh. v. Chr. entstanden ist. Die geografische Lage am Fluss Tiber war sehr vorteilhaft, denn er war eine wichtige Handelsstraße. Ausdehnung des Herrschaftsbereichs Der römische Herrschaftsbereich wurde im Laufe der Jahrhunderte durch Kriege immer weiter ausgedehnt. Gegner waren dabei verschiedene Völker. In drei Kriegen wurde beispielsweise gegen die Karthager, ein Seefahrervolk, gekämpft. Bekannt wurde der karthagische Feldherr Hannibal. Er zog mit über 50.000 Soldaten und 37 Kriegselefanten von Spanien über die Alpen nach Italien, um die Römer zu besiegen. Rom blieb aber siegreich. Die von Rom unterworfenen Gebiete wurden zu römischen Provinzen. Diese waren Versorgungseinheiten und mussten liefern, was in Rom benötigt wurde, z.B. Lebensmittel (Getreide, Öl, Salz etc.), Metalle oder Textilien. Die größte Ausdehnung erreichte das Römische Reich unter Kaiser Trajan (53–117 n. Chr.). Zu dieser Zeit erstreckte es sich von Britannien im Norden bis Ägypten im Süden und von Spanien im Westen bis Syrien im Osten. In diesem Großreich lebten um die 55 Millionen Menschen. Die Teilung und der Untergang des Römischen Weltreichs Nach fast 1.000 Jahren begann das Römische Reich zu zerfallen. Um 375 setzte eine Wanderungsbewegung germanischer Stämme ein, die heute als Völkerwanderung bezeichnet wird. Um das große Imperium besser gegen einfallende Völker verteidigen zu können, erfolgte im Jahr 395 die Teilung des Reiches in eine westliche und eine östliche Hälfte. 476 endete das Weströmische Reich, nachdem der letzte weströmische Kaiser abgesetzt worden war. Die östliche Hauptstadt Konstantinopel entwickelte sich zu einem neuen kulturellen Zentrum. Struktur der römischen Gesellschaft Im Römischen Reich gab es eine Oberschicht, den Adel (nobilitas), und eine Unterschicht, das Volk (plebs). Innerhalb des Volkes hatten aber auch nicht alle Personen die gleichen Rechte. Es gab freie und unfreie Menschen. Alle römischen Bürgerinnen und Bürger waren frei. Die Sklavinnen und Sklaven waren unfrei und konnten damit nicht selbst über ihr Leben bestimmen. Manchen Menschen gelang es, in der Gesellschaft aufzusteigen. So konnten Sklavinnen und Sklaven freigelassen werden. Bronzestatue der Wölfin, die der Sage nach Romulus und Remus säugte, 5./4. Jh. v. Chr. (Rom, Italien) Punische Münze, Schekel, ca. 213 v. Chr., Staatliche Museen zu Berlin (Deutschland) › Die Karthager wurden von den Römern Poeni (Punier) genannt. Nach dem Dritten Punischen Krieg (149–146 v. Chr.) zerstörten die Römer Karthago fast vollständig und versklavten die Einwohnerinnen und Einwohner. P Germanen: Sammelbezeichnung für eine Reihe verschiedener Stämme (z.B. Langobarden), die zunächst in Nord- und Mitteleuropa siedelten, in der Spätantike aber auch in den Mittelmeerraum kamen; die Sprachen dieser Stämme veränderten sich im Laufe der Jahrhunderte sehr stark, bilden aber die Grundlage vieler heutiger Sprachen, auch des Deutschen Sklavinnen und Sklaven frisieren ihre Herrschaft, Relief von einem Grabdenkmal um 200 n. Chr., Rheinisches Landesmuseum Trier (Deutschland) Digitales Zusatzmaterial wp52z2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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