erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

32 Alte Kulturen Konflikte im antiken Griechenland Sparta – der Kriegerstaat Auf der südlichen Halbinsel Griechenlands, dem Peloponnes, entstand der Militärstaat Sparta. Das gesamte Leben in Sparta orientierte sich am Krieg und an der militärischen Ausbildung. Das zeigte sich sogar in der Kindererziehung. Das Erziehungssystem wurde vom Staat kontrolliert und sollte der Stärkung der Kampfkraft vom Kindesalter an dienen. Mit sieben Jahren kamen Knaben in Verbände, wo sie militärisch erzogen wurden. Im Sport übten sie Kraft, Geschicklichkeit, Ausdauer und den Umgang mit Waffen. Mit 20 Jahren galten die Spartaner als vollwertige Krieger. Mädchen wurden in Sparta ähnlich wie Knaben erzogen, damit sie fit waren, um viele Kinder zu bekommen. Sie wurden deshalb sogar besser ernährt als Knaben. Athen und Sparta im Vergleich Athen Sparta æ Buben sollten zu klugen und redegewandten Politikern für politische Ämter herangezogen werden. æ Den Kampf mit dem Schwert übernahmen Metöken und Sklaven. æ Frauen hatten keinerlei Rechte. æ Das Ziel der Erziehung waren gut ausgebildete, mutige Krieger. æ Heerführer (basilei) herrschten über das Volk. æ Frauen hatten zwar keine politischen Rechte, konnten aber über eigenes Vermögen frei verfügen. Perserkriege Im 5. Jh. v. Chr. zog das persische Heer vom Osten Richtung Griechenland. Die Perser wollten ganz Griechenland unterwerfen. Es kam zu mehreren Schlachten zu Land (z.B. Schlacht bei Marathon oder an den Thermopylen) und zu Wasser (z.B. Schlacht bei Salamis), bevor die Perser nach ihrer Niederlage bei Plataiai ihre Eroberungspläne aufgaben. Die Polis Athen wurde zur Großmacht. Alexander der Große Nördlich von Griechenland entwickelte sich Makedonien im 4. Jh. v. Chr. zu einem mächtigen Königreich. König Philipp II. gelang es, Athen und Theben zu erobern. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Alexander die Herrschaft und setzte die Eroberungspolitik weiter fort. Alexander wollte die gesamte damals bekannte Welt erobern. Dazu musste er auch das Perserreich einnehmen. Am Fluss Granikos gelang es ihm, das persische Heer zu schlagen. Nachdem er bei Issos und Gaugamela die Perser besiegt hatte, nannte er sich König von Asien. Alexander strebte eine Verschmelzungs- und Versöhnungspolitik zwischen Griechen und Persern an. In der Stadt Susa ließ er 324 v. Chr. eine Massenhochzeit von etwa 80 seiner griechischen und makedonischen Gefolgsleute mit persischen Frauen abhalten. Sein Weltreich erstreckte sich von der Donau im Nordwesten bis zum Indus im Osten. Im Jahr 323 v. Chr. starb Alexander plötzlich und unerwartet. Zeitalter des Hellenismus Alexanders riesiges Reich wurde unter seinen Nachfolgern, den Diadochen, aufgeteilt; diese Reiche zerfielen aber bald wieder. Was jedoch weiterwirkte, war die Verbreitung der griechischen Kunst und Kultur. Die griechische Sprache erlangte einen ähnlich großen Einfluss wie die englische heute. Besonders die griechische Architektur (Tempel, Theater, Wohnhäuser) setzte sich nachhaltig durch. Spartanischer Krieger, Büste, 5. Jh. v. Chr., Archäologisches Museum Sparta (Griechenland) › Der Überlieferung nach lief ein griechischer Bote die knapp 40 km von Marathon nach Athen. Er berichtete vom Sieg der Griechen, bevor er vor Erschöpfung tot zusammenbrach. Seit 1921 werden bei einem Marathonlauf genau 42,195 km zurückgelegt. Alexandermosaik (Ausschnitt), ca. 100 v. Chr., Archäologisches Nationalmuseum (Neapel, Italien) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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