20 Geschichte und Vergangenheit Die Metallzeiten Die Kupfer- und Bronzezeit – ca. 2200 bis ca. 800 v. Chr. Im Nahen Osten wurden Metalle bereits im 7. Jt. v. Chr. verarbeitet. In Europa fand der Übergang von der Jungsteinzeit zum Metallzeitalter ca. um 2200 v. Chr. statt. Die Verarbeitung von Kupfer war dabei ein wichtiger Fortschritt. Für die endgültige Verdrängung der Steinwerkzeuge war dieses Metall jedoch zu weich. Die Menschen entdeckten, dass sie die härtere Legierung Bronze erzeugen konnten, wenn sie die Metalle Kupfer und Zinn mischten. Werkzeuge und Waffen aus Bronze konnten schneller produziert werden als jene aus Stein. Sie konnten auch besser eingesetzt werden. Welche Veränderungen brachte die Kupfer- und Bronzezeit? Die Herstellung von Bronze erforderte eine Aufteilung der Arbeitsschritte (Arbeitsteilung) und neue Berufe entwickelten sich. Die Menschen lebten bald in immer größeren Siedlungen. Erste Städte entstanden. Durch den Handel gelangten einige Berufsgruppen zu immer größerem Reichtum und soziale Schichten (Ober- und Unterschicht) bildeten sich heraus. Die Eisenzeit – ca. 800 bis 1. Jh. v. Chr. Das Wissen über Eisenverarbeitung verbreitete sich Anfang des 1. Jt. v. Chr. vom Gebiet der heutigen Türkei aus bis nach Mittel- und Westeuropa. Eisen war widerstandsfähiger und härter als Bronze, außerdem war es vielfältig einsetzbar. Ältere Eisenzeit – Hallstattzeit In dieser Zeit gab es bereits zahlreiche befestigte Siedlungen. Eine davon – Hallstatt in Oberösterreich – wurde wegen ihrer großen Salzvorkommen bekannt. Zahlreiche Grabbeigaben, die Archäologinnen und Archäologen in Hallstatt fanden, deuten darauf hin, dass die Einwohnerinnen und Einwohner durch das Salz reich geworden waren. Die ältere Eisenzeit wird deshalb auch Hallstattzeit genannt. Hallstatt ist heute ein Weltkulturerbe mit rund einer Million Besucherinnen und Besuchern pro Jahr. Diese können Spuren des eisenzeitlichen Salzabbaus (z.B. Werkzeuge, Kleidungsstücke) besichtigen. 2002 wurde im Bergwerk die wahrscheinlich älteste Holzstiege Europas freigelegt, die aus dem 2. Jt. v. Chr. stammt. Dieser Fund ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zahlreiche neue Erkenntnisse über den Arbeitsalltag im urgeschichtlichen (prähistorischen) Salzbergwerk. Jüngere Eisenzeit – La-Tène-Zeit Auf dem Gebiet des heutigen Österreich siedelten sich ab dem 5. Jh. v. Chr. die Kelten an. Um 200 v. Chr. gründeten sie das Königreich Noricum und errichteten auf dem Magdalensberg in Kärnten ein Handelszentrum. Die jüngere Eisenzeit (nach einem wichtigen Fundort in der Schweiz auch LaTène-Zeit benannt) endete damit, dass die Kelten von den Römern im 1. Jh. v. Chr. besiegt wurden. Damit ging die Urgeschichte in großen Teilen Europas zu Ende. P Kupfer: chemisches Element, relativ weich und damit gut formbar, zählt neben Gold und Silber zu den Münzmetallen P Legierung: Mischung aus mindestens zwei Metallen P Bronze: Legierung aus neun Teilen Kupfer und einem Teil Zinn › „Ötzi“ lebte während des Übergangs von der Jungsteinzeit zur Kupferzeit. Hallstatt, Foto, 2021 (Oberösterreich) P Kelten: waren zur Eisenzeit in fast ganz Europa verbreitet; von den Römern wurden sie Gallier genannt Dolch und Speerspitzen aus der LaTène-Zeit, Archäologisches Museum Laténium, Foto, 2012 (Hauterive, Schweiz) Prähistorische Holzstiege im Salzbergwerk Hallstatt, Foto, 2018 (Oberösterreich) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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