erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

162 Gesetze, Regeln, Werte Gerechtigkeit und Solidarität Eine gerechte Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass alle Menschen die gleichen Lebenschancen haben und in gleichem Maße die grundlegenden Normen des Zusammenlebens mitbestimmen können. Soziale Gerechtigkeit Soziale Gerechtigkeit bedeutet, dass alle Mitglieder einer Gesellschaft sozial abgesichert sein sollten. Alle sollten in gleicher Weise z.B. an Bildung, Gesundheitsvorsorge und Kultur teilhaben können. In Österreich und auch in anderen Ländern erfolgt die soziale Versorgung u.a. über die Sozialversicherung. Die berufstätigen Menschen zahlen einen Teil ihres Verdienstes in Form von Pflichtbeiträgen in die Kranken-, Arbeitslosen-, Pensions- und Unfallversicherung ein. Dahinter steht der Gedanke, dass die Gemeinschaft der berufstätigen Menschen dem Einzelnen hilft (Solidaritätsprinzip), wenn er z.B. krank oder arbeitslos wird. Außerdem dienen die Beiträge als Altersversorgung. Zudem erbringt der Staat auch Leistungen, die der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stehen, wie z.B. die Kinderbeihilfe, die in Österreich 1949 eingeführt wurde. Das Recht auf eine intakte Umwelt Die Umwelt wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens aus. Im Jahr 1972 erkannte die UNO die Wechselbeziehung zwischen Umwelt und Menschenrechten offiziell an. Die natürliche, wie auch die vom Menschen gemachte Umwelt stehen in engem Zusammenhang mit dem Wohlergehen und dem Recht auf Leben. Umweltrechte gehören zu den sogenannten Rechten der dritten Generation, da die Auswirkungen von Entscheidungen v.a. zukünftige Generationen zu tragen haben. Aus Solidarität mit jenen Generationen sollten politische Entscheidungen mit Bedacht auf die Zukunft gefällt werden. Das Recht auf eine gesunde Umwelt gilt weit über Staatsgrenzen hinaus. Die Erderwärmung wirkt sich weltweit auf alle Lebewesen aus. Der respektvolle und sorgsame Umgang mit dem Ökosystem hat Auswirkungen auf uns alle und stellt einen wesentlichen Wert für die Menschheit dar. P sozial: lat. gemeinsam bzw. verbunden; im erweiterten Sinne auch gemeinnützig, hilfsbereit › Unter einem Sozialstaat versteht man einen Staat, in dem die Versorgung der Menschen gesichert ist, Armut und Not verhindert und in Not geratenen Bürgerinnen und Bürgern geholfen wird. Soziale Gerechtigkeit hilft dabei, Wohlstand für alle erreichen zu können. Demonstration von Fridays for Future am Wiener Heldenplatz, Foto, 2019 (Wien) P Ökosystem: Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren an einem bestimmten Ort; der Mensch kann auch Teil davon sein Obdachlose Person, Foto, 2020 (Wien) Ausgetrockneter Zicksee als Folge des Klimawandels, Foto, 2022 (Burgenland) Digitales Zusatzmaterial x6ra8f Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=