erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

8 147 æ Führt das Planspiel „Windkraft“ in der Klasse mithilfe von T1 und T2 durch. æ Reflektiert gemeinsam in der Klasse den Verlauf des Planspiels und geht auf folgende Fragen ein: æ Welche Interessensgruppe(n) konnte(n) sich politisch durchsetzen? æ Was sind die Gründe für den Erfolg dieser Interessensgruppe(n)? æ Welche Teile des Spielverlaufs wirkten realistisch und welche nicht? æ Leitet aus den Ergebnissen des Planspiels Folgerungen für euer politisches Handeln ab. (PHK, PMK, PUK) A14 T1 T2 Windkraftwerk In einem Windkraftwerk, auch als Windkraftanlage bezeichnet, wird aus dem Primärenergieträger strömende Luft (Wind) als Sekundärenergieträger elektrischer Strom gewonnen. Es wird somit kinetische Energie der Luft (Windenergie) in elektrische Energie umgewandelt. Historisches zur Nutzung des Windes Windkraftanlagen wurden schon vor vielen Jahrhunderten in Form von Windmühlen genutzt. Im 19. Jahrhundert gab es in Europa mehr als 200 000 Windmühlen. Mit der Entwicklung von Generatoren im 19. Jahrhundert begannen auch Versuche, aus Windkraft Elektroenergie zu gewinnen. Der Anteil an der Elektroenergieerzeugung blieb aber sehr gering, weil sich Wasserkraftwerke und Wärmekraftwerke als effektiver erwiesen. Mit einer Ölpreiskrise in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts setzte allmählich ein Umdenken ein, verstärkt durch Forderungen nach intensiverer Nutzung erneuerbarer Energieträger. Die Anlagen wurden wesentlich verbessert, ihr Wirkungsgrad erhöht. Seit etwa 1990 hat sich die Anzahl der Windkraftwerke in schnellem Tempo vergrößert. Die elektrische Leistung der Windkraftwerke in Deutschland stieg von 1990 bis 1999 um das 71fache, allerdings von einem sehr niedrigen Ausgangsniveau aus. Die Kapazität der Windkraftwerke stieg im Jahr 2000 auf etwa 6.000 MW [Megawatt]. Ihr Anteil an der gesamten Elektroenergieerzeugung betrug damit ca. 2,5 %. Deutschland ist gegenwärtig dasjenige Land mit der umfangreichsten Nutzung von Windenergie. Bezüglich der installierten Kapazitäten folgen die USA (2.500 MW), Spanien (2.100 MW) und Dänemark (2.000 MW). […] Eine Windkraftanlage arbeitet nur dann effektiv, wenn die Windgeschwindigkeit im Jahresmittel mindestens 4 m/s beträgt. Das ist in Deutschland nur in einigen Regionen der Fall, vor allem im Küstenbereich und in Teilen des Berglandes. Lernhelfer: Windkraft, 2.8.2022 So denken Vorarlberger über Windkraft im Ländle 13.06.2022 17:50 Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz ist finalisiert und geht in Begutachtung. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) will rasch vom Gas wegkommen und Windkraft vorantreiben. Gerade im Westen Österreichs steht noch kein einziges Windrad – auch, wenn es in Vorarlberg schon länger Pläne für Windkraft am Pfänder gibt. Gewessler will die Vorgänge durch drei Punkte beschleunigen: keine Blockade mehr durch fehlende Energieraumplanung, weniger Doppelprüfungen im Verfahren und die Energiewende als besonders hohes öffentliches Interesse. Umstieg auf alternative Energien VOL.AT hat sich in Dornbirn umgehört, wie Vorarlberger über Gewesslers „Überholspur“ für Windkraft denken. Einen Windpark im Ländle können sich einige sehr gut vorstellen. „Ich würde finden, das wäre ganz gut, wenn man das auch machen würde“, meint etwa Harald Hölzl aus Bregenz. Windkraft am Pfänder wäre für ihn „optimal“ – wenn die Bregenzer dafür seien. Man müsse auf jeden Fall auf alternative Energien umsteigen, aber ob Windkraft das richtige sei, sei fraglich, erklärt Waltraud Amann aus Götzis. Erstens, was die Infrastruktur und zweitens, was den Lärm durch die Turbinen angehe. Mirjam Mayer: So denken Vorarlberger über Windkraft im Ländle, 13.6.2022 Digitales Zusatzmaterial x639e8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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