erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

122 Ausbeutung Folgen der Sklaverei in den USA Widerstand gegen die Sklaverei Versklavte Menschen wurden auf den amerikanischen Kontinenten überall eingesetzt, wo europäische Staaten Kolonien errichtet hatten. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jh. wurde die Rechtmäßigkeit der Sklavenhaltung in den USA immer öfter in Frage gestellt. Zu Beginn des 19. Jh. verboten viele Bundesstaaten die Sklaverei, andere beharrten auf deren Beibehaltung. Dieser Konflikt mündete in einen Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten (1861–1865). Die Nordstaaten der USA forderten die Abschaffung der Sklavenhaltung. Die Südstaaten, in denen 95 % der Sklavinnen und Sklaven Amerikas lebten, waren dagegen. Die Nordstaaten gewannen den Krieg, und die Sklaverei wurde 1888 offiziell abgeschafft. › Onkel Toms Hütte (original Uncle Tom’s Cabin) ist ein 1852 von Harriet Beecher Stowe (1811–1896) veröffentlichter Roman, der das Schicksal afroamerikanischer Sklavinnen und Sklaven im 19. Jh. thematisiert. Deutsche Ausgabe von Uncle Tom’s Cabin, 1910 Martin Luther King (1929–1968), Foto, 1965 (Philadelphia, USA) › Seit 2013 setzt sich eine internationale Bewegung unter dem Namen „Black Lives Matter“ gegen Rassismus und Gewalt gegen Schwarze bzw. People of Color ein. Freudenkundgebung über die Sklavenbefreiung, Holzstich, nachkoloriert, 1865 Digitales Zusatzmaterial x3z7t3 Diskriminierung von Afroamerikanerinnen und Afroamerikanern in den USA Die befreiten Sklavinnen und Sklaven waren jedoch in der von Weißen beherrschten Gesellschaft noch lange nicht als gleichberechtigt anerkannt. Menschen afroamerikanischer Abstammung wurden lange Zeit nicht an den Schulen der weißen Bevölkerungsschicht aufgenommen. Sie lebten in getrennten Wohnvierteln und hatten in öffentlichen Verkehrsmitteln und Toiletten eigene Bereiche. Ab der Mitte des 20. Jh. kämpften die Menschen afroamerikanischer Abstammung im Zuge einer Bürgerrechtsbewegung gegen diese Benachteiligungen. Eine wichtige Rolle spielte dabei der Bürgerrechtler Martin Luther King. Er bekam 1964 den Friedensnobelpreis (= wichtigster internationaler Friedenspreis). Beim Marsch auf Washington hielt er eine Rede über seine Vision vom friedlichen Zusammenleben aller Menschen unabhängig von deren Hautfarbe: Vor einem Jahrhundert unterschrieb ein berühmter Amerikaner […] die Freiheitsproklamation. […] Einhundert Jahre später ist das Leben des Schwarzen leider immer noch von den Handfesseln der Rassentrennung und den Ketten der Diskriminierung eingeschränkt. […] Ich habe einen Traum, dass eines Tages […] kleine schwarze Jungen und Mädchen mit kleinen weißen Jungen und weißen Mädchen als Schwestern und Brüder Hände halten können. Martin Luther King, Marsch auf Washington, 28.8.1963 (bearbeitet) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=