erleben und gestalten 2 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

6 113 æ Arbeite die in den Texten vertretenen Argumente heraus. æ Nennt in der Gruppe weitere Bezeichnungen, die einzelne Menschen oder Personengruppen beleidigen könnten. æ Erläutert mögliche Gründe, die dazu führen, dass diese als Beleidigung empfunden werden. æ Diskutiert mithilfe von T1 in der Klasse über das Ersetzen von historischen Begriffen, um diskriminierende Ausdrücke in Texten zu vermeiden. (PUK) A10 T1 Die rassistischen Bezeichnungen „Neger“ und „Zigeuner“ sind passé – das gilt zumindest für die Pippi-Langstrumpf-Kinderbücher. Der Verlag Friedrich Oetinger, in dem Astrid Lindgrens Bücher erscheinen, strich all diese Bezeichnungen […] In den Neuauflagen ab 2009 ist nun etwa nicht mehr vom „Negerkönig“, sondern vom „Südseekönig“ die Rede. Auch wenn der „N-König“ in Lindgrens Erzählung als eine positive Figur erscheine, stieß die rassistische Bezeichnung bei vielen Eltern auf Ablehnung, heißt es im Verlag […] „Wenn das Wort nicht mehr im historischen Kontext gesehen werden kann, sondern nur noch als Schimpfwort“, sei eine Änderung notwendig, so eine Sprecherin des deutschen Verlags. Unter historischem Kontext ist zu verstehen, dass der Begriff zur Zeit des Entstehens der Bücher (1940er) nicht immer negativ gebraucht wurde. Tatsächlich war das N-Wort historisch immer schon mit der blutigen Geschichte des Kolonialismus und der Sklaverei verbunden. Die Presse Online: Kein „Negerkönig“ mehr bei Pippi Langstrumpf, 7.7.2010 Geht es in Österreich ums Essen, so geht es gleichzeitig auch immer ums Eingemachte – symbolisch gesprochen. Also zum Beispiel um althergebrachte österreichische Bezeichnungen für Speisen, vom „Zigeunerschnitzel“ zum „Mohr im Hemd“. Mit steigender Zahl schwarzer Mitbürger und zunehmendem Wissen über die Lage der Roma wird die Verwendung von Worten wie „Mohr“ und „Zigeuner“ jedoch immer öfter als herabsetzend empfunden. Irene Brickner: Vom „Mohr im Hemd“ zum „Kuchen mit Schlag“, DerStandard Online, 6.3.2012 æ Beschreibe die beiden Fotos. æ Nimm dazu Stellung, dass sich in Straßennamen oder Spielzeug Begriffe oder stereotype Darstellungen aus der Zeit des Kolonialismus finden. æ Listet in der Klasse weitere Bezugnahmen (z.B. Spiele) auf die Kolonialzeit auf, die euch im Alltag begegnen. æ Diskutiert in der Klasse über Möglichkeiten, diese Bezüge zu vermeiden. (HOK, PUK) A11 Straßenschild der Mohrenstraße in Berlin mit überklebter Änderung auf „Möhrenstraße“, Foto, 2021 (Deutschland) Playmobilfiguren aus den 1970er- und 2000er-Jahren, Spielzeugmuseum Nürnberg, Foto, 2019 (Deutschland) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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