D 73 Worum geht es in diesem Abschnitt? • Wiederholung der Prozentrechnung • Unterschied zwischen Prozenten und Prozentpunkten • Prozentuelle Änderung in einem Schritt • Zinsrechnung: Jahreszinsen, Zinsen für Teile eines Jahres • Berücksichtigung der Kapitalertragsteuer Geldverleih In der Folge wurde neben Naturalien auch immer mehr Geld verliehen. Der Schuldner hatte dabei dem Geldverleiher (Gläubiger) nach einer vereinbarten Zeit nicht nur die geborgte Geldsumme, sondern auch einen darüber hinausgehenden Betrag zu bezahlen. Der Geldverleiher hatte so sein Eigentum allein durch den Zins vermehrt, ohne dafür gearbeitet zu haben. Hast du schon einmal einem Freund oder einer Freundin Geld geborgt? Unter Freunden und in der Familie ist es üblich keine Zinsen zu verlangen. Notiere dir allerdings, wem du wie viel Euro geborgt hast! Nicht umsonst sagt ein Spruch: „Strenge Rechnung, gute Freunde!“ Geldwirtschaft von der Antike bis in die Neuzeit Der griechische Philosoph Aristoteles (384–322 v. Chr.) misstraute der Idee, dass Geld „arbeiten“ könne, ja er hielt den Zins für hassenswert. Für den Theologen Thomas von Aquin (1225–1274) war der Zins der Preis für die Zeit, in der der Gläubiger auf sein Geld verzichten musste. Er meinte, dass die Zeit aber ein Geschenk Gottes sei, mit dem man nicht Geschäfte machen dürfe. Bis ins 17. Jahrhundert galt für Christen ein Zinsverbot. Dann aber kam ein wirtschaftliches Umdenken, Kreditmärkte entstanden und die Amsterdamer Börse wurde gegründet. Heute ist es eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass das Ausleihen von Geld etwas kostet und das Verleihen von Geld etwas bringt (Zinsen), denn immerhin muss der Verleiher ja eine gewisse Zeit auf sein Kapital verzichten. Thomas von Aquin (1225–1274) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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