202 Dreiecke I md5v9i Video Dreiecke Vermessung eines Königreiches Im Jahr 1818 gab der König von Hannover dem Göttinger Professor für Astronomie und Mathematik Carl Friedrich Gauß den Auftrag, sein Königreich genau zu vermessen. Die Herrscher Europas hatten sich nämlich nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 darauf geeinigt, möglichst genaue Karten ihres Herrschaftsgebietes zu erstellen. Die erste Arbeit, die Gauß in Angriff nahm, war die Erfindung des Heliotrops. Der Heliotrop fängt das Sonnenlicht ein, lenkt es mit Hilfe von Spiegeln um und macht es über weite Strecken hinweg sichtbar. Mit Heliotrop und Theodolit zu millimetergenauen Abmessungen Ein zweites Gerät, mit dem er den vom Heliotrop umgelenkten Sonnenstrahl genau anvisierte, war der schon lange verwendete Theodolit. Der Theodolit ermöglicht es, Horizontal- und Vertikalwinkel zu messen. Das Messfernrohr hat ein Strichkreuz, mit dem zunächst der eine Zielpunkt genau anvisiert wird. Durch Drehen bzw. Kippen des Fernrohres wird dann der andere Zielpunkt angepeilt und auf einem Teilkreis die Winkel zwischen den beiden Zielpunkten gemessen. Zusammen mit dem Heliotrop sollten damit millimetergenaue Abmessungen von Längen ermöglicht werden. Nahe Göttingen war ein Vermessungspunkt der geographischen Länge schon früher als „nördliches Meridianzeichen“ fest im Erdboden verankert worden. Die Entfernung dieses Vermessungspunktes von seiner Sternwarte hatte Gauß bereits bei früheren Messungen mit allerhöchster Präzision bestimmt. Der von Gauß erfundene Heliotrop Wie muss ein Spiegel gehalten werden, damit der Winkel zwischen Sonnenstrahl und reflektiertem Strahl 90° beträgt? Wie muss man den Spiegel halten, damit der Strahl in sich reflektiert wird? Der Theodolit aus der Zeit von Gauß Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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